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vom 27.04.2019, aktuelle Version,

Jennyberg

Karte: Niederösterreich
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Jennyberg
Niederösterreich

Der Jennyberg, frühere Namen Silberberg, Weingebirg am Silberberg und zu der Jeni gewandt, ist ein nordöstlicher Felssporn des Anningers (Naturpark Föhrenberge), der unmittelbar an den Südwesten der niederösterreichischen Stadt Mödling angrenzt. Der alte Flurname Jeni war der Namensgeber des Jennyberges.

Auf ihm finden sich Spuren der "Badener Kultur" (siehe dazu: Baden bei Wien) eine archäologische Kultur der Kupfersteinzeit. Eine Höhensiedlung aus dieser Epoche wurde auf dem Berg gefunden. Im Jahr 1970 und 1971 wurden Ausgrabungen in der Länge von 300 Meter durchgeführt.[1] Von der Prähistorikerin Elisabeth Ruttkay wurde für diese Kultur der Name Leithaprodersdorf-Gruppe vorgeschlagen.[2]

Unter diesen Funden befinden sich die ältesten Nachweise von Wagen in Österreich. So wurde ein tönernes Wagenmodell aus der Zeit von 3000 v. Chr. gefunden.[3]

Weiters gibt es aber auch Funde aus der jungneolithischen Boleráz-Gruppe, benannt nach einem Fundort in Boleráz, Slowakei.[4] An der Ostseite, zwischen Schießstättenweg und Goldener Stiege, befindet sich ein Hauptdolomit-Steinbruch, der erstmals auf einem Plan von 1610 als Sand und Steinbruch am Silberberg eingezeichnet ist.[5]

Der Jennyberg heute

Der Schießstand am Steinbruchweg zum Jennyberg, erbaut 1959 für die Armbrustschützen des Trachten- und Heimatvereins Mödling, wird seit einigen Jahren nicht mehr verwendet und ist jetzt der Ort eines jährlich abgehaltenen Sommerfestes.[6] Ein ehemaliger Luftschutzstollen der Flugmotorenwerke Ostmark in Wiener Neudorf aus dem Zweiten Weltkrieg an der ebenfalls dort verlaufenden „Goldenen Stiege“ ist vermauert und nicht zugänglich.[7]

Literatur

  • Herbert Melichar: Vorbericht über die bisherigen Ausgrabungen auf dem Kalenderberg bei Mödling 1970–1972. In: Mitteilungen der Anthropologischen Gesellschaft in Wien. Bd. 103, 1973, ISSN 0373-5656, S. 63–73.
  • Elisabeth Ruttkay: Jennyberg II – Beitrag zur Erforschung der Leitha-Gruppe. In: Nándor Kalicz, Rózsa Kalicz-Schreiber (Hrsg.): Die Frühbronzezeit im Karpatenbecken und in den Nachbargebieten. Internationales Symposium 1977 Budapest-Velem (= Mitteilungen des Archäologischen Instituts der Ungarischen Akademie der Wissenschaften. Beiheft. 2, ISSN 0133-6924). Unveränderter Nachdruck. Archäologisches Institut der Ungarischen Akademie der Wissenschaften, Budapest, 1981, S. 171–187.
  • Zum Jennyberg. In: Hermann Schwammenhöfer: Archäologische Denkmale. Lehrbehelf für das „Archäologische Praktikum“. Viertel unter dem Wienerwald. 166 wiederentdeckte Zeugnisse der Vorzeit. Eigenverlag, Wien 1988 (+ Nachträge), 46/1, (Loseblattsammlung).
  • Franz Skribany: Neolithische Besiedlungsstätte am Jennyberg bei Mödling. In: Mitteilungen der K. K. Zentral-Kommission zur Erforschung und Erhaltung der kunst- und historischen Denkmale. Folge 3, Bd. 3, 1904, ZDB-ID 200004-0, Sp. 454–460.
  • Christian Stradal: Die hallstattzeitliche Keramik vom Kalenderberg bei Mödling. Wien 2002, S. 10, (Wien, Universität, Diplom-Arbeit, 2002; ungedruckt).
  Commons: Jennyberg  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Ernst Probst: Österreich in der Frühbronzezeit. GRIN, München 2011, ISBN 978-3-656-00128-7, S. 18 f.
  2. Ernst Probst: Die Leithaprodersdorf-Gruppe. Eine Kulturstufe der Bronzezeit von etwa 2300/2200 bis 2000 v. Chr. GRIN, München 2011, ISBN 978-3-656-08137-1, S. 21, (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  3. Als die ersten Räder rollten vom 29. Jänner 2008, abgerufen am 30. Dezember 2012
  4. Geologie und Fundstellen der Umgebung von Jakob Maurer (Memento vom 2. Oktober 2011 im Internet Archive)
  5. Steinbrüche am Anninger, abgerufen am 30. Dezember 2012.
  6. Schießstätten, abgerufen am 30. Dezember 2012.
  7. Luftschutzstollen, abgerufen am 30. Dezember 2012.

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