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vom 17.06.2019, aktuelle Version,

Karl I. (Portugal)

König Karl I. von Portugal
Das Wappen der portugiesischen Könige von Johann II. bis Emanuel II.
König Karl I. von Portugal

Karl I. (portugiesisch: Dom Carlos Fernando Luís Maria Victor Miguel Rafael Gabriel Gonzaga Xavier Francisco de Assis José Simão de Bragança Sabóia Bourbon Saxe-Coburgo-Gotha) (* 28. September 1863 in Lissabon; † 1. Februar 1908 ebenda) war der vorletzte König von Portugal und der Algarve. Er stammte aus dem portugiesischen Zweig des Hauses Sachsen-Coburg und Gotha und regierte von 1889 bis zu seinem Tod durch ein Attentat von Republikanern im Jahr 1908.

Leben

Karl war der älteste Sohn von König Ludwig I. von Portugal und dessen Gemahlin Maria Pia von Savoyen. Er war vielseitig interessiert, besonders an der Tiefseewissenschaft. Politisch hatte er dagegen keine große Begabung.

Seine Herrschaft war durch einen rapiden Ansehensverlust des portugiesischen Staates im Allgemeinen und der Monarchie im Besonderen geprägt. Mit dem Vertrag von Windsor (1899) musste Portugal endgültig seinen Plan begraben, im südlichen Afrika seine beiden Kolonien (das heutige Angola und Mosambik) zu verbinden, um ein großes zusammenhängendes Kolonialreich zu gründen. Portugal musste dabei britischem Druck nachgeben, denn die Briten hatten Ähnliches für den afrikanischen Kontinent in Nord-Süd-Richtung vor, also eine Verbindung ihrer Kolonien von Ägypten bis Südafrika. Durch den Vertrag von Windsor konnte Portugal zwar seine Besitzung im südlichen Afrika konsolidieren, in der portugiesischen Öffentlichkeit wurde diese Entwicklung aber als große Niederlage empfunden. Der Plan, ein zusammenhängendes Kolonialreich im südlichen Afrika zu gründen, hatte eine Welle nationalistischer Begeisterung hervorgerufen, entsprechend groß war die Enttäuschung, als sich Portugal dem britischen Druck beugen musste. Die Schwäche des Landes wurde dabei zum ersten Mal nicht nur der Regierung, sondern der Monarchie selbst angelastet.

Dazu kamen schwere wirtschaftliche Probleme, die 1891 zum Staatsbankrott führten, was einen weiteren schweren Ansehensverlust der Monarchie zur Folge hatte. Innenpolitisch herrschten zum Teil chaotische Zustände. Die untereinander zerstrittenen Monarchisten waren nicht mehr in der Lage, dem stetigen Wachsen der republikanischen und sozialistischen Strömungen Einhalt zu gebieten.

Der verzweifelte König ernannte João Franco zum Ministerpräsidenten. Dieser versuchte zunächst, gegenüber den Republikanern eine moderate Politik zu betreiben. Als dies nicht zu einem Erfolg führte, schaltete der Ministerpräsident auf eine harte Gangart um und verfolgte die Republikaner durch Pressezensur, schließlich sogar durch Deportation in die Kolonien. Diese harte Politik führte zu einem weiteren Anwachsen der Republikaner und des Hasses auf die Monarchie. Am 1. Februar 1908 wurden auf die Kutsche, in der der König und der Thronfolger, sein Sohn Ludwig Philipp, reisten, auf der Praça do Comércio in Lissabon Schüsse abgegeben. Der König verstarb sofort an den Folgen des Attentats, sein Sohn erlag 20 Minuten später seinen Verletzungen. Beide liegen im Kloster São Vicente de Fora begraben. Der jüngere Sohn des Königs, Emanuel II., bestieg als letzter Monarch den portugiesischen Thron.

Ehe und Nachkommen

Karl hatte 1886 noch als Thronfolger Prinzessin Amélie von Orléans geheiratet. Sie war eine Tochter von Ludwig Philipp von Orléans, des französischen Thronprätendenten, der wiederum ein Enkelsohn des letzten französischen Königs Louis-Philippe I. war.

Mit ihr hatte er drei Kinder:

  • Ludwig Philipp (* 21. März 1887; † 1. Februar 1908)
  • Maria Anna (*/† 14. Dezember 1887)
  • Manuel II. (* 15. November 1889; † 2. Juli 1932), König von Portugal

Außerdem behauptete Maria Pia von Sachsen-Coburg-Gotha und Braganza seit 1957 von sich, seine illegitime Tochter zu sein und die Stammlinie der portugiesischen Wettiner fortzusetzen.

Vorfahren

Ahnentafel Karl I., König von Portugal (1889–1908)
Ururgroßeltern

Herzogs Franz von Sachsen-Coburg-Saalfeld
(1750–1806)
⚭ 1777
Gräfin Auguste Reuß zu Ebersdorf
(1757–1831)

Graf
Ferenc József Koháry
(1760–1826)

Gräfin Antonia von Waldstein zu Wartenberg
(1771–1854)


König
Johann VI.
(1767–1826)
⚭ 1785
Infantin Charlotte Joachime von Spanien
(1775–1830)

Kaiser
Franz II.
(1768–1835)
⚭ 1790
Prinzessin Maria Theresa von Neapel-Sizilien
(1772–1807)

Fürst Karl Emanuel von Savoyen-Carignan
(1770–1800)
⚭ 1797
Prinzessin Maria Christina von Sachsen
(1770–1851)

Großherzog Ferdinand III. der Toskana
(1769–1824)
⚭ 1790
Prinzessin Luisa Maria von Neapel-Sizilien
(1773–1802)

Kaiser
Leopold II.
(1747–1792)
⚭ 1765
Prinzessin Maria Ludovica von Spanien
(1745–1792)

Prinz Karl Emanuel von Savoyen-Carignan
(1770–1800)
⚭ 1797
Prinzessin Maria Christina von Sachsen
(1770–1851)

Urgroßeltern

Prinz
Ferdinand von Sachsen-Coburg-Saalfeld
(1785–1851)
⚭ 1815
Prinzessin Maria Antonie Gabriele von Koháry
(1797–1862)


König Peter IV.
(1798–1834)
⚭ 1817
Erzherzogin Maria Leopoldine von Österreich
(1797–1826)

König
Karl Albert von Sardinien-Piemont
(1798–1849)
⚭ 1817
Prinzessin Maria Theresia von Österreich-Toskana
(1801–1855)

Erzherzog
Rainer von Österreich
(1783–1853)
⚭ 1820
Prinzessin Maria Elisabeth von Savoyen-Carignan
(1800–1856)

Großeltern


Prinz Ferdinand von Sachsen-Coburg und Gotha,
als Ferdinand II. König von Portugal
(1816–1885)
⚭ 1836

Königin Maria II. (1819–1853)

König
Viktor Emanuel II. von Italien
(1820–1878)
⚭ 1842
Erzherzogin Adelheid von Österreich
(1822–1855)

Eltern


König Ludwig I. (1838–1889)
⚭ 1862
Prinzessin Maria Pia von Savoyen (1847–1911)


König Karl I. von Portugal (1863–1908)

Siehe auch

  Commons: Karl von Portugal  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Vorgänger Amt Nachfolger
Ludwig I. König von Portugal
1889–1908
Manuel II.

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Armoiries des rois de Portugal depuis 1481 d'argent, à cinq écussons d'azur, posés en croix, les deux de flanc mis de côté, chaque écusson chargé de cinq besants du champ, posés en sautoir, à la bordure de gueules, chargée de sept châteaux d'or, donjonnés de trois tours, ouverts et ajourés d'azur . Eigenes Werk Odejea
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