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vom 24.03.2022, aktuelle Version,

Licht ins Dunkel

Licht ins Dunkel als Thema einer Sonderlackierung eines ÖBB-Triebfahrzeugs (2015)

Licht ins Dunkel ist eine humanitäre Hilfskampagne in Österreich und ein Verein mit Sitz in Wien.[1]

Organisation und Geschichte

„Sternebus“ in Heiligenkreuz (2014)

Die erste Kampagne wurde 1973 vom damaligen ORF-Landesintendanten von Niederösterreich, Kurt Bergmann, initiiert. Ein Besuch des Behindertendorfes Sollenau hatte ihn dazu inspiriert.[2] Die erste Sendung wurde im Radio gesendet; die Spendenkampagne brachte 34.400,75 Schilling, heute rund 2500 Euro, ein. Ab 2009 leitete die Charityaktion die ehemalige kaufmännische Leiterin des ORF Elisabeth „Sissy“ Mayerhoffer (1955–2018).[3][4][5]

Seit 1978 findet die Kampagne im Fernsehen statt. Jeweils am Heiligen Abend präsentiert der ORF eine 14-stündige Fernsehsendung, in der um Spenden für Sozialhilfe- und Behindertenprojekte in Österreich gebeten wird. Die 2,2 Millionen Zuschauer spenden an so einem Abend ca. 5,7 Millionen Euro (2010; 2009: 5,5 Mio. Euro, 2013: 5,5 Mio. Euro[6]); Benefiz-Projekte das ganze Jahr über erbringen weitere 6,5 Millionen Euro.

Seit 1989 besteht der Verein, dem

und seit 2001 auch

angehören.

Seit 1986 ist das Friedenslicht fixer Bestandteil der Aktion.

1993 wurde die Idee vom Bayerischen Fernsehen aufgegriffen und als Sternstunden realisiert.

In den Jahren 1997 und 2003 wurde anlässlich des 25-jährigen und 30-jährigen Bestandes der Aktion eine Sonderpostmarke von der österreichischen Post aufgelegt.[7]

Derzeitiger Präsident ist der Politiker Kurt Nekula.[8][9][10]

Kritik

Die Spendenkampagne wird unter anderem auch von Menschen mit Behinderungen kritisiert. Es fährt wie viele andere Veranstaltungen dieser Art auf der Mitleidsschiene und Menschen mit Behinderungen werden nicht als vollwertige Mitglieder unserer Gesellschaft, sondern als Personen, die unser Mitleid benötigen, gezeigt. Auch wird kritisiert, dass sich Firmen durch Spenden von ihrer Verantwortung freikaufen würden.[11] BIZEPS-Obmann Martin Ladstätter kritisierte: "Charityformate wie ,Licht ins Dunkel’ entwerfen ein völlig falsches, verzerrtes Bild von Menschen mit Behinderungen und machen sie zum bemitleidenswerten Objekt der Fürsorge anderer".[12] Auch der Name der Spendenaktion ist immer wieder Gegenstand von Kritik. Eine Namensänderung wird jedoch bis heute von Licht ins Dunkel abgelehnt.[13] Im November 2007 startete der ÖVP-Abgeordnete Franz-Joseph Huainigg eine Kampagne, die er Nicht ins Dunkel nannte.[14]

Siehe auch

Literatur

Einzelnachweise

  1. Aktion „Licht ins Dunkel“. Abgerufen am 9. Dezember 2021.
  2. Novak, Karl Stephan: Anfänge der ORF–TV–Öffentlichkeitsarbeit von 1967–74: die PR-Pionierformate : Postfach 7000. Ich bin der Meinung. ORF transparent. Wien, Univ., Dipl.-Arb., 2009, S. 112
  3. orf.at: Langjährige ORF-Mitarbeiterin Sissy Mayerhoffer gestorben. Artikel vom 8. Juni 2018, abgerufen am 8. Juni 2018.
  4. Gagen-Streit um Charity-Lady des ORF vom 23. November 2009 abgerufen am 1. Jänner 2012
  5. ORF trauert um Sissy Mayerhoffer. Abgerufen am 24. März 2022.
  6. http://orf.at/#/stories/2211705/ Spendenaktion brachte 5,5 Mio. Euro (5,485 Mio. Euro) orf.at vom 25. Dezember 2013
  7. Eintrag zu Licht ins Dunkel im Austria-Forum (als Briefmarkendarstellung)
  8. Licht ins Dunkel. Abgerufen am 24. März 2022.
  9. derStandard.at. Abgerufen am 24. März 2022.
  10. Licht ins Dunkel. Abgerufen am 24. März 2022.
  11. BIZEPS Manfred Srb: Stellt die Aktion "Licht ins Dunkel" ein!, 27. November 2007.
  12. "Superkrüppel" und "Opfer". In: Hannah Wahl. 12. Januar 2018, abgerufen am 7. November 2019 (deutsch).
  13. Schatten über "Licht ins Dunkel": "Weg von der Negativdarstellung" - derStandard.at. Abgerufen am 7. November 2019 (österreichisches Deutsch).
  14. Onlineauftritt Franz Huainigg (Memento vom 3. Dezember 2007 im Internet Archive) Franz-Joseph Huainigg: Was duftet hier so weihnachtlich nach Mitleid?, 2007.
Commons: Licht ins Dunkel  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien