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vom 07.05.2022, aktuelle Version,

Max Ophüls

Max Ophüls (1933)

Max Ophüls, gebürtig Max Oppenheimer, im Exil Ophuls und ab 1941 Opuls,[1] (* 6. Mai 1902 in St. Johann, seit 1909 ein Stadtteil von Saarbrücken[2]; † 26. März 1957 in Hamburg) war ein bedeutender deutsch-französischer Film-, Theater- und Hörspielregisseur. Nach ihm ist der Max-Ophüls-Preis benannt, der seit 1980 alljährlich im Rahmen des nach diesem Preis benannten Filmfestivals in Saarbrücken an den deutschsprachigen Filmnachwuchs verliehen wird.

Leben

Ophüls (er nahm diesen Künstlernamen 1920 an) wurde in St. Johann als Sohn des jüdischen Textilkaufmanns Leopold Oppenheimer und dessen Frau Helene in der Wohnung seiner Eltern in der Sulzbachstr. 12 geboren. Zunächst schlug Ophüls eine Laufbahn als Schauspieler ein. Er spielte am Theater Aachen (1921–1923), am Stadttheater Dortmund übernahm er erstmals die Regie. Ab 1925 arbeitete Ophüls zusätzlich für den Rundfunk. Außerdem war er 1925 und 1926 als Schauspieler am Wiener Burgtheater engagiert und am Akademietheater führte er Regie. Am Burgtheater lernte er die Schauspielerin Hilde Wall (1894–1980) kennen, die 1926 seine Frau wurde.

Kurz nach der Premiere seiner vierten Inszenierung wurde Ophüls 1926 im Zuge des aufkommenden Antisemitismus gekündigt. Von 1926 bis 1928 war er am Neuen Theater in Frankfurt am Main engagiert. Im Anschluss arbeitete er bis 1930 als Regisseur in Breslau, wo er unter anderem Werke von Klabund, Bulgakow, Hauptmann, Lampel, Kleist und Wedekind inszenierte und dafür Anerkennung erfuhr. Anschließend kam er nach Berlin, wo er dem russischen Filmemacher Anatole Litvak bei einer Dialogregie assistierte. 1931 drehte Ophüls seinen ersten, heute als verschollen geltenden Kurz-Spielfilm Dann schon lieber Lebertran nach einer Originalgeschichte von Erich Kästner. Nach zwei weiteren Filmen 1932 hatte er mit der Schnitzler-Verfilmung Liebelei (1932/1933) seinen Durchbruch als Filmregisseur.

Der Machtantritt der Nationalsozialisten machte es Ophüls unmöglich, weiter in Deutschland zu arbeiten. Er verließ Berlin im März 1933; nach einem kurzen Aufenthalt in Saarbrücken ging er mit seiner Familie nach Paris, wo er seine Arbeit als Regisseur und Drehbuchautor fast nahtlos fortsetzte. Im Jahr 1938 wurde Max Ophüls französischer Staatsbürger. Er flüchtete 1941 in die USA und inszenierte unter dem anglisierten Künstlernamen Max Ophuls zwischen 1946 und 1949 mehrere Filme. 1949 kehrte er von Los Angeles wieder nach Paris zurück. Hier drehte er bis zu seinem Tod 1957 noch einige Filme, von denen Lola Montez der bekannteste ist.

Max Ophüls starb 1957 in Hamburg an einer Herzerkrankung und wurde in Paris im Kolumbarium des Friedhofs Père Lachaise bestattet. Seine 1959 postum veröffentlichten Erinnerungen tragen den Titel Spiel im Dasein. Eine Rückblende.

Auch sein Sohn Marcel Ophüls wurde ein erfolgreicher Regisseur und Dokumentarfilmer.

Filmografie

Grabmal von Max Ophüls auf dem Friedhof Père-Lachaise in Paris
Gedenkstele auf dem Max-Ophüls-Platz (ehemals Nauwieser Platz) in Saarbrücken

Der Vorspann von Montparnasse 19 enthält eine Widmung für den 1957 verstorbenen Max Ophüls.

Hörspiele

  • 1953 Novelle nach Johann Wolfgang von Goethe
  • 1956 Berta Garlan nach Arthur Schnitzler
  • 1956 Gedanken über Film. Eine Improvisation, mit Max Ophüls, Marianne Kehlau, Ulrich Lauterbach, Otto Rouvel, Friedrich Schoenfelder, Heinz Stoewer, Gisela Zoch-Westphal. Regie: Ulrich Lauterbach. Hessischer Rundfunk 1956. Grundlage des Hörspiels ist ein Vortrag, den Ophüls 1956 vor der Frankfurter Gesellschaft für Handel, Industrie und Wissenschaft gehalten hatte.

DVD

  • 2010: Lola Montès – Second Sight, 110 Minuten. Französisch mit englischen Untertiteln. 70-minütige Dokumentation, Audiokommentar von Susan White
  • 2018: Lola Montez und Liebelei, 116 min. und 84 min. Deutschsprachige Doppel-DVD Ausgabe plus Dokumentation von Filmmuseum und Alive

Auszeichnungen

Stern von Max Ophüls auf dem Boulevard der Stars in Berlin

Autobiografie

  • Spiel im Dasein. Eine Rückblende. Goverts, Stuttgart 1959, 239 S. (unveränderter Nachdruck 1980, ISBN 3-921815-14-2)
  • Spiel im Dasein. Eine Rückblende. Mit einem Vorwort von Marcel Ophüls und einem Nachwort von Hilde Ophüls. Herausgegeben, bebildert und kommentiert von Helmut G. Asper. Alexander Verlag, Berlin 2015, 352 S., ISBN 978-3-89581-352-8

Filmdokumentationen

  • Max Ophüls – Den schönen guten Waren. Deutscher TV-Dokumentarfilm von Martina Müller, 1990
  • Das Leben: ein Karussell – Max Ophüls und sein Werk. Deutscher TV-Dokumentarfilm von Georg Bense, 2002

Literatur

Commons: Max Ophüls  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Wolfgang Jacobsen: Ophüls (eigentlich Oppenheimer; im Exil: Ophuls, seit 1941 Opuls), Max. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 19, Duncker & Humblot, Berlin 1999, ISBN 3-428-00200-8, S. 548 f. (Digitalisat).
  2. Geburtsurkunde Nr. 307 vom 14. Mai 1902, Landesarchiv des Saarlandes.