Wir freuen uns über jede Rückmeldung. Ihre Botschaft geht vollkommen anonym nur an das Administrator Team. Danke fürs Mitmachen, das zur Verbesserung des Systems oder der Inhalte beitragen kann. ACHTUNG: Wir können an Sie nur eine Antwort senden, wenn Sie ihre Mail Adresse mitschicken, die wir sonst nicht kennen!

unbekannter Gast
vom 05.10.2019, aktuelle Version,

Palais Thinnfeld

Palais Thinnfeld
Portal

Das Palais Thinnfeld (auch Thienfeld oder Thinfeld) ist ein ehemaliges Grazer Stadtpalais an der Ecke Mariahilferstraße und Südtiroler Platz im vierten Stadtbezirk Lend. Es ist direkt an das Grazer Kunsthaus angeschlossen.

Geschichte

An der Stelle des heutigen Palais befanden sich zwei Häuser, die in bürgerlichem Besitz waren und als höchst besteuerte Häuser der alten Murvorstadt galten.[1] Johann Adam Thien, ein Eisenhändler, ließ im Jahr 1701 zwei murseitige Flügel errichten. Um 1740 wurde das Gebäude aufgestockt und erneuert. Unter Balthasar Thi(e)n(n) von Thinnfeld, Adam Thiens Sohn, wurde das alte Gebäude abgebrochen und an dessen Stelle nach den Plänen des Architekten Anton Erhard Martinelli der neue Haupttrakt errichtet. Die bauliche Ausführung des 1742 fertiggestellten Palais übernahm der Baumeister Johann Georg Stengg. 1820 ging das Palais Thinnfeld in den Besitz des Meisters Purgleitner, eines Lederfabrikanten, über.

Prellstein

Nach 1838 war das Gebäude unter anderem Eigentum des Grazer Augenarztes Johann Stieger und anderer bürgerlicher Besitzer. Von 1848 bis 1850 erfolgte der Anbau des Eisernen Hauses. Nach 1910 erwarb die Firma Lechner das Palais und nutzte die Räumlichkeiten ab 1955 als Warenhaus. Das Eiserne Haus wurde am Beginn des 21. Jahrhunderts in das Kunsthaus Graz umgebaut. Die Stadt Graz erwarb das Palais Thinnfeld, ließ es 2007 renovieren und nutzt seitdem die Räume als Büro- und Ausstellungsflächen.[2]

Architektur und Gestaltung

Der spätbarocke Bau besitzt zwei Geschosse und hat ein Mansardenwalmdach, aus dem sieben Dachhäuschen mit Dreiecksgiebeln vorspringen. Das Korbbogen-Steinportal ist mit einem schmiedeeisernen Oberlichtgitter, das Rankenmotive aufweist, und zwei Steinvasen versehen. Die Einfahrt besitzt ein Platzlgewölbe mit seitlichen Jochen. Das Obergeschoss des Palais Thinnfeld ist mit vier Stuckplafonds im Bandel-, Laub- und Gitterwerkstil und mit Reliefen von Stadtansichten geschmückt, die aus der Bauzeit stammen und von verschiedenen Künstlern geschaffen wurden. Der Kachelofen im Ecksaal stammt vom Hafner Emeran Grueber und wurde vom Architekten des Palais, Anton Martinelli, entworfen. Fast alle Räume sind mit Holzvertäfelungen ausgestattet, die von Johann Michael Weindl gefertigt wurden. An der Hausecke befindet sich ein Prellstein mit Schmiedeeisenhelm.[3]

Literatur

  • Herwig Ebner: Burgen und Schlösser Graz, Leibnitz und West-Steiermark. Birken, Wien 1967, ISBN 3-85030-028-5, S. 89.
  • Horst Schweigert: DEHIO Graz. Schroll, Wien 1979, ISBN 3-7031-0475-9, S. 169–170.
Commons: Palais Thinnfeld, Graz  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Ebner: Burgen und Schlösser. S. 89.
  2. Eintrag über Palais Thinnfeld auf Burgen-Austria
  3. Schweigert: Dehio Graz. S. 170.

License Information of Images on page#

Image DescriptionCreditArtistLicense NameFile
The Wikimedia Commons logo, SVG version. Original created by Reidab ( PNG version ) SVG version was created by Grunt and cleaned up by 3247 . Re-creation with SVG geometry features by Pumbaa , using a proper partial circle and SVG geometry features. (Former versions used to be slightly warped.) Reidab , Grunt , 3247 , Pumbaa
CC BY-SA 3.0
Datei:Commons-logo.svg
Portal des Palais Thinnfeld in Graz Eigenes Werk Andi oisn
CC BY-SA 3.0
Datei:Palais Thinnfeld Graz Portal.jpg
Prellstein am Grazer Palais Thinnfeld Eigenes Werk Andi oisn
CC BY-SA 3.0
Datei:Palais Thinnfeld Graz Prellstein.jpg
Palais Thinnfeld am Grazer Südtiroler Platz, hinter dem Grazer Kunsthaus Eigenes Werk Andi oisn
CC BY-SA 3.0
Datei:Palais Thinnfeld Graz Südtirolerplatz.jpg