Göbl, Michael #
* 1954
HR Dr. Michael Göbl
Historiker, Archivar, Heraldiker
Ab 1981 Studium der Geschichte und Fächerkombination mit dem Schwerpunkt Historische Hilfswissenschaften und Osteuropäische Geschichte an der Universität Wien.
Abschlüsse: 1986 Mag.phil., 1992 Dr.phil.;
Absolvierung des 58. Ausbildungskurses am Institut für Österreichische Geschichtsforschung mit Ablegung der Staatsprüfung 1989.
Mitglied des Vorstandes der Heraldisch-Genealogischen Gesellschaft "Adler" in Wien (www.adler-wien.eu)
Mitglied der Académie Internationale d'Héraldique (www.aih-1949.com)
Mitglied des Verbandes österreichischer Archivarinnen und Archivare
Mitglied des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung.
Zahlreiche Publikationen und Vorträge auf den Gebieten Heraldik, Adel, Genealogie und Archivwesen, darunter:
- Die Wiener Bezirke – Ihre Geschichte, ihre Persönlichkeiten, ihre Wappen (Wien 2003, 2. Auflage), zusammen mit Peter Diem und Eva Saibel
- Neuer Kronen-Atlas- Die Kronen der Erde, ihre Geschichte, Bedeutung und Schicksal. Mit 165 Lithographien und Holzschnitten (Schleinbach 2009)
- Österreichisch-Ungarische Wappenrolle von Hugo Gerard Ströhl, Neuherausgabe der Ausgabe von 1900 mit einem von mir verfassten Anhang:
Die gemeinsamen Wappen Österreich-Ungarns 1915/1916 (Schleinbach 2010)
- Wappen-Lexikon der habsburgischen Länder. Enthält in 170 Artikeln 255 meist farbige Abbildungen von Wappen, Siegeln und Flaggen aller Länder, Herrschaften, Städte oder Dynastien, die die Habsburger eroberten, erbten, kauften, prägten oder mit denen sie in engere Beziehung traten.(Schleinbach 2013, 2. Auflage 2017)
- Kaiser Franz Joseph I. 1830-1916. Bilder und Dokumente aus dem Haus-, Hof- und Staatsarchiv in Wien (Schleinbach 2015). Bildband durch das Leben des Monarchen. In chronolgischer Abfolge werden neue und bisher wenig beachtete Bilder und Dokumente des Staatsmannes und Privatmannes aus dem Haus-, Hof- und Staatsarchiv in Wien gezeigt.
Ehrenamtliche Tätigkeit für das Austria-Forum:#
Viele Hinweise und Links siehe im Persönlichen Bereich von Michael GöblMichael Göbl: Das Wappen-Lexikon der habsburgischen Länder#
Rezension von Peter Diem
Von den vielen Ländern und Herrschaften, die einstmals zum habsburgischen Machtbereich gehört haben, waren einige bei Herrschaftsteilungen oder Gebietsabtretungen bereits früher, endgültig aber nach dem Ende der Monarchie 1918, mehrheitlich in anderen Nationalstaaten aufgegangen. Diese Wappen findet man heute in den Territorien vieler europäischer Länder ebenso wieder wie in verschiedenen Landes- oder Städtewappen.
Das vorliegende "Wappen-Lexikon der habsburgischen Länder" versteht sich nicht nur als Nachschlagewerk für den interessierten Laien, sondern auch als Hilfe für Historiker und Kunsthistoriker, Denkmalpfleger und Künstler, die Unterstützung bei der Identifizierung von Wappen suchen oder den symbolgeschichtlichen Zusammenhängen auf die Spur kommen wollen. Darüber hinaus soll das gegenseitige Verständnis für ein gemeinsames europäisches kulturelles Erbe gefördert werden, wofür die Wappen und Symbole der ehemaligen habsburgischen Länder einen besonderen Beitrag leisten können. Ein Grundprinzip der habsburgischen Heraldik war es nämlich, die Wappen der einzelnen Länder zu erhalten und nicht durch andere Symbole zu ersetzen. So verschmolzen die Wappen aller regierten Länder unter den Fittichen des Doppeladlers in hierarchischer Ordnung zwar zu einem gemeinsamen Emblem, bewahrten aber ihre Individualität. Deshalb wird man auch symbolisch an die Landkarte Europas erinnert, wenn man das große Wappen am Buchtitel betrachtet.
Umfang und Quellen#
Dieses Lexikon enthält auf über 200 Seiten 255 farbige Wappen von Ländern, Städten oder Regionen des alten Österreich. Das große kaiserliche Wappen von 1752 ziert die Titelseite. Die Auswahl der einzelnen Wappen erfolgte nach deren Vorkommen auf Siegeln oder Bauwerken, in Titulaturen und Wappenbüchern aus der Zeit der Monarchie.
Ein Drittel der Wappen wurde dem reichen heraldischen Fundus des Österreichischen Staatsarchivs entnommen. Eine wichtige Quelle aus dem 15. Jahrhundert stellt dabei das "Wappenbuch der österreichischen Herzöge" (1445/63) dar. Ein weiteres Drittel der Wappen stammt aus den drei Standardwerken des offiziösen österreichischen Staatsheraldikers Hugo Gerard Ströhl (1851-1919): "Österreichisch-Ungarische Wappenrolle" (1890, 1894 und 1900), "Heraldischer Atlas" (1899) und "Städtewappen von Österreich-Ungarn" (1904).
Die heraldische Fachsprache#
Die im Mittelalter entstandenen heraldischen Farbregeln haben bis heute Gültigkeit und sind ein fundamentales Gestaltungselement in der Wapenkunst. Es gibt zwei Metalle (helle Farben): Gold und Silber, die im Druck durch Gelb und Weiß wiedergegeben werden können. An (dunklen) Farben, auch "Tinkturen" genannt, werden nur fünf verwendet: Rot, Blau, Grün, Schwarz und seltener Purpur. Gleichzeitig entwickelte sich auch die Regel, dass eine Farbe nicht an eine andere Farbe grenzen und ein Metall nie an ein weiteres Metall stoßen soll. Dieser Grundsatz beruht auf dem optischen Prinzip, dass es helle Farben (Metalle: Gold, Silber) und dunklere Farben gibt, die auf weite Sicht nur dann klar unterschieden werden können, wenn sie kontrastierend verwendet werden (Signalwirkung). Dieses heraldische Prinzip ist übrigens bis auf den heutigen Tag noch bei unseren Straßenverkehrszeichen, Piktogrammen oder sonstigen Hinweistafeln zu beobachten.Ein Beispiel von vielen: Kroatien #
Nach langjährigen Verhandlungen fand unter polnischem EU-Vorsitz am 9. Dezember 2011 in Brüssel die feierliche Unterzeichnung des Beitrittsvertrags zwischen der Europäischen Union und Kroatien statt. Seit 1. Juli 2013 ist Kroatien der 28. Mitgliedsstaat der Europäischen Union.
Das Wappen Kroatiens: ein fünfmal von Silber und Rot (im modernen Wappen umgekehrt) geschachtes Feld.
Wie viele andere Staaten besitzt auch Kroatien seine Wappenlegende.
Die Republik Kroatien führt seit 1990 ebenfalls den geschachten Wappenschild, überhöht von einer Wappenkrone mit den Wappen der fünf historischen Regionen Altkroatien, Dubrovnik (Ragusa), Königreich Dalmatien, Istrien und Slawonien.
Ein Standardwerk#
Das Wappenlexikon der habsburgischen Länder ("Der Göbl") ist in der Edition Winkler-Hermaden zum Preis von € 24,95 erschienen und kann im Buchhandel sowie über Amazon bezogen werden. Eine zweite überarbeitete Auflage erschien 2017.
Ehrenamtliche Mitarbeit am Austria-Forum als Mitglied des Editorial Boards#
Bücher und Online-Publikationen (Auswahl)#
- Wappenschmuck Akademisches Gymnasium Wien
- Wappenrolle Ströhl groß
- Die Frau und das Wappen im Hl. Römischen Reich und in der Habsburger Monarchie
- Propaganda in den Wappen der Habsburger Monarchie
- Auf der Suche nach einem Symbol: Das Staatswappen der Republik Österreich 1934-1938
- Das Wappen von Aspern
- Die Schlacht von Aspern 1809 in Namen und Wappen
- Österreichische Flaggen in der Monarchie
- Der Wappenschmuck des Wiener Justizpalastes
- Die Pestsäule am Graben in Wien
- Das Wiener Looshaus und sein Wappenschmuck
- Der Heraldiker und Zeichner Hugo Gerard Ströhl (1851-1919)
- Wappen-Lexikon der habsburgischen Länder
- Kaiser Franz Joseph I. (1830-1916)
- Österreichische Wappenmaler in der Republik
- Die Asperner Kirche in den Wappen der Aspernkämpfer 1809
- Wie kamen Hammer und Sichel in das Wappen der Republik Österreich?
- Heraldik in der Republik Österreich und ihre Zukunft
- Der Wappenschmuck innerhalb und außerhalb der Versorgungsheimkirche Wien-Lainz- Pflegeheim - Lainz
- Donaureise von Wien bis ins Schwarzen Meer in 7 Etappen:
- Genealogische Forschung im Österreichischen Staatsarchiv
- Das kleine Reichswappen 1815-1915
- Böhmen (Herzogtum, Königreich)
- Wappensymbolik am Beispiel religiöser Symbole
- Die heraldische Symbolisierung von Verwundungen
- Heraldisch-Genealogische Gesellschaft ADLER, Wien
- Das Haus-, Hof- und Staatsarchiv ein Denkmal und Archiv der k.u.k. Monarchie
- Die Entwicklung heraldischer Normen im Heiligen Römischen Reich und in der Habsburgermonarchie
- Von der Monarchie zur Republik. Veränderungen in den österreichischen Gemeindewappen
- Wappenreiches Wien. Ein heraldisches Handbuch der inneren Stadt
- Die Geschichte und Bedeutung der Wiener Bezirkswappen
- Die Ukraine im wappenreichen Wien: Zwischen Büffelkopf und schwarzer Dohle.