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Briefmarke, 125 Jahre Burgtheaterz
© Österreichische Post

125 Jahre Burgtheater#

Sonderpostmarke #

Das Burgtheater, an der eleganten Wiener Ringstraße gegenüber dem Rathaus gelegen und im neubarocken Stil von Gottfried Semper und Karl Freiherr von Hasenauer entworfen, ist das größte deutschsprachige Sprechtheater und zählt darüber hinaus zu den bedeutendsten Bühnen Europas. Im Laufe seiner wechselvollen Geschichte trug das Theater verschiedene Namen, zuerst „k.k. Theater nächst der Burg“, dann bis 1918 „k.k. Hof-Burgtheater“ und seither schlicht „Burgtheater“. In Wien selbst wird es häufig kurz und ehrfurchtsvoll „die Burg“ genannt und die Ensemblemitglieder sind im Allgemeinen als „die Burgschauspieler“ bekannt. Seit 2009 leitet der deutsche Regisseur und Intendant Matthias Hartmann das berühmte Haus. Vor genau 125 Jahren, am 14. Oktober 1888, wurde das Burgtheater mit Franz Grillparzers Dramenfragment „Esther“ und Friedrich von Schillers berühmtem Werk „Wallensteins Lager“ feierlich eröffnet. Die Österreichische Post AG würdigt dieses große Jubiläum mit einer eigenen Sondermarke, deren Motiv das imposante Gebäude aus der Vogelperspektive zeigt.

Die Wiener Bevölkerung verbindet mit „ihrer Burg“ schon immer eine besondere Beziehung, das Theater stand damals wie heute stets im Licht der öffentlichen Aufmerksamkeit. Bereits im 19. Jahrhundert gehörten die Gerüchte und die Skandale um die Burgschauspieler zu den beliebtesten Themen der Wiener. In der Burg konnten sich die verschiedenen gesellschaftlichen Schichten – sprich Bürgertum und Adel – treffen, obwohl ihre Plätze einst strikt voneinander getrennt waren. Die Burgschauspieler „verbanden“ diese zwei Stände und genossen dadurch freilich einen besonders hohen sozialen Status. Heute stammt ein großer Teil der Schauspieler und Theatermitarbeiter gar nicht mehr aus Österreich, sondern aus Deutschland oder anderen Ländern; dennoch werden viele Burgschauspieler von den Wienern als Wiener akzeptiert und als „ihre Schauspieler“ verehrt. Ein prominenter Name ist zum Beispiel der Deutsche Michael Heltau, der mit seiner unnachahmlichen Sprache als einer der größten Wienerlied-Interpreten gilt.

Apropos Sprache: Das so genannte „Burgtheaterdeutsch“, jene Rhetorik also, die auf der Bühne des Burgtheaters gesprochen wird, empfinden die meisten Wiener wie Musik in ihren Ohren. Fest steht jedenfalls, dass diese Bezeichnung für eine besonders schön gesprochene Variante der deutschen Sprache verwendet wird. Einst war das „Burgtheaterdeutsch“ übrigens eine Kunstsprache und diente dazu, dass die Zuschauer die Schauspieler, die aus unterschiedlichen Regionen des deutschen Sprachraums kamen, auch unter den wenig idealen akustischen Umständen des Burgtheaters verstehen konnten.


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