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Die Kette#

von Peter Diem

Kette
Foto: P. Diem
Die Kette ist leicht verständliches Symbol von Knechtschaft und Gefangenschaft. Wird sie dem Teufel beim Jüngsten Gericht beigegeben, symbolisiert sie dessen Bändigung. Die Ketten des hl. Petrus hingegen symbolisieren die Befreiung des Menschen von der Sünde. Eine goldene Kette verband in der Antike Himmel und Erde. Später galt das Gebet als goldene Kette, das den Menschen mit seinem Schöpfer zu verbinden imstande sei.

Die aus einer Vielzahl von Ringen bestehende Kette ist auch ein wichtiges Symbol der Freimaurerei, die eine Bruderkette um die ganze Erde spannen will. Dies wird besonders schön im Bundeslied der Freimaurer „Brüder, reicht die Hand zum Bunde" („Kettenlied") ausgedrückt, dessen Melodie bekanntlich zur Melodie der gegenwärtigen österreichischen Bundeshymne gewählt wurde (vergl. den diesbezüglichen Beitrag).

Bild 'kettenlied_800b'
Bild 'Bundeswappen '


Für die österreichische Staatssymbolik ist das Kettensymbol insofern wichtig, als von Karl Renner in der zweiten Sitzung des Kabinettsrates am 30. April 1945 der Antrag eingebracht wurde, das Wappen der Republik um eine „mattsilberne entzweigerissene Kette zwischen den Fängen des Bundesadlers" zu ergänzen. Dies geschah dann auch, ohne dass auf die Notwendigkeit einer Farbangabe oder einer verfassungsgesetzlichen Regelung geachtet wurde - man hatte, zugegebenermaßen, 1945 andere Sorgen. Dennoch blieb dieser formal verfassungswidrige Zustand bis zur Verfassungsnovelle 1981 bestehen!


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