Seite - 253 - in Handbuch der Ornamentik - Zum Gebrauch für Musterzeichner, Architekten, Schulen und Gewerbetreibende sowie zum Studium im Allgemeinen
Bild der Seite - 253 -
Text der Seite - 253 -
Geländerstäbe. — Möbelfüfse. 253
Während für jene das Material des Steins, der Terrakotta und
des Holzes das gebräuchliche ist, haben wir uns den Geländerstab
in Metall, in seinen einfachen Formen auch in Holz zu denken.
Während in den letzten Jahrzehnten Gusseisen das vorherrschende
Material war, greift man neuerdings wieder auf das bildsamere
Schmiedeisen zurück. Nach der Wahl des Materials richtet sich die
Ornamentik. Während die Schmiedeisentechnik den Stab durch die
Zuthat von Ranken und Schnörkeln schmückt, zeigt der gegossene
Stab Verzierungen in Flachrelief ungefähr in der für die Ausschmückung
des Kandelaberschaftes geltenden Weise.
Kommt der Stab auf eine horizontale Ebene aufzustehen, so em-
pfehlen sich Fufsbildungen nach Taf. 141, Fig. 3, 4 und 5; wird er
seitlich an den Treppentrittköpfen befestigt, so ergeben sich An-
ordnungen, wie sie die Fig. 2, 7 imd 8 zeigen. Wo das obere Ende
die Handleiste zu stützen hat, können selbständige Lösungen nach
Fig. 2 und 5 in Anwendung kommen. Als praktisch und allgemein
anwendbar erweisen sich kugelige Knöpfe (Fig. 4),
Tafel 141.
1. Modemer Geländerstab für Metallguss. Oberbaurat von Leins
in Stuttgart. (Gewerbehalle.)
2. Moderner Geländerstab für Metallguss. Architekt von Hoven
in Frankfurt. (Gewerbehalle.)
3. „ „ „ Schmiedeisen. (Gewerbehalle.)
4. „ II „ Metallguss.
5. „ ,1 von den Architekten Gropius imd
Schmieden.
6. Einfacher hölzerner Geländerstab.
7—8. Moderne Geländerstäbe für Metallguss. Architekt von Hoven
in Frankfurt.
Möbelfüfse. (Tafel 142.)
Die an den Holzmöbeln auftretenden Füfse lassen sich in zwei
Arten teilen, je nach Mafsgabe ihrer Höhenverhältnisse. Tische und
Sitzmöbel zeigen hohe Füfse, niedrige dienen als Untersätze für
Kastenmöbel aller Art.
Als allgemeines Schema gilt der dockenartige Rotationskörper,
wie er auf der Drehbank erzeugt wird. Nebenher sind auch vierkantige
Formen in Gebrauch.
Hohe Füfse werden häufig durch Ornamente in Holzschnitzerei
geziert; die niedrigen bleiben gewöhnlich unverziert, was ihrem Charakter
auch ganz wohl entspricht.
Handbuch der Ornamentik
Zum Gebrauch für Musterzeichner, Architekten, Schulen und Gewerbetreibende sowie zum Studium im Allgemeinen
- Titel
- Handbuch der Ornamentik
- Untertitel
- Zum Gebrauch für Musterzeichner, Architekten, Schulen und Gewerbetreibende sowie zum Studium im Allgemeinen
- Herausgeber
- Franz Sales Meyer
- Ort
- Leipzig
- Datum
- 1937
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 9.6 x 15.7 cm
- Seiten
- 628
- Kategorie
- Kunst und Kultur