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Schlüssel. — Handspiegel. 449
Tafel 237.
1. Antiker Schlüssel, gefunden in Pompeji. (Blümner, das Kunst-
gewerbe im Altertum.)
2. Römischer Schlüssel aus Bronze, gefunden am Hohenkrähen
Vereinigte Sammlungen in Karlsruhe.
3. Romanischer Schlüssel aus Bronze. Vereinigte Sammlungen in
Karlsruhe.
4—5. Renaissance-Schlüssel aus dem 16. Jahrhundert. (Kunst und
Gewerbe.)
6—8. Renaissance-Schlüssel und Schlüsselgriffe im Museo Medio Evo
und Rinascimento in Rom. (Gewerbehalle.)
9. Renaissance-Schlüssel nach Guichard.
10. Renaissance-Schlüssel im South-Kensington-Museum in London.
11 — 12. Schlüssel aus dem 16. Jahrhundert. Deutsche Renaissance.
13—14. Schlüsselgriffe aus dem 18. Jahrhundert. Nach P. Decker.
,'Wessely.)
15-19. Moderne Schlüsselund Schlüsselgriffe, entworfen von Architekt
Otto Girard in Berlin. (Gewerbehalle.)
H a n d s p i e g e l . (Tafel 238.)
Auf dem Gebiet des weiblichen Toilettengerätes ist zunächst der
Handspiegel zu berücksichtigen. Seine Geschichte zerfällt in zwei
Hauptabschnitte. Im Altertum und dem früheren Mittelalter bediente
man sich ausschliefslich der Metallspiegel. Die polierte Metallfläche
war Bronze oder Silber. Etwa vom 13. Jahrhundert ab erscheinen
neben den Metallspiegeln die Glasspiegel, bei denen die spiegelnde
Fläche aus Glas mit hinterlegtet Metallfolie besteht. Die antiken
Metallspiegel, speziell die etruskischen, von denen eine grofse Anzahl
auf uns gekommen ist, zeigen eingravierte Ornamente und figürliche
Darstellungen aus der Mythologie und dem täglichen Leben meist in
primitiver, teils auch in vorzüglicher Ausführung. Die Glasspiegel
sind durchgehend glatt. Die Grundform des antiken Spiegels ist
kreisrund oder spateiförmig (Fig. 1—6), diejenige der Glasspiegel kreis-
rund oder elliptisch (Fig. 8 u. 9). Die plastische Ornamentation be-
schränkt sich naheliegender Weise auf Griff und Umrahmung.
Griff sowohl als Umrahmung können aus dem verschiedensten Material
bestehen, so z. B. aus Holz, Elfenbein, Metall. Auch hier wieder ist
es die Renaissance, die dem Handspiegel den reichsten Schmuck zu
teil werden läfst. Wo der Schmuck das figürliche Gebiet betritt,
sind es, dem Gegenstand entsprechend, Amoretten und aphroditische
Gestalten, welche die Griffe und Umrahmungen beleben. Mit der
stets zunehmenden Einführung der Wand- oder Tafelspiegel hat det
Meyer, Handb. d. OniamentiV. 29
Handbuch der Ornamentik
Zum Gebrauch für Musterzeichner, Architekten, Schulen und Gewerbetreibende sowie zum Studium im Allgemeinen
- Titel
- Handbuch der Ornamentik
- Untertitel
- Zum Gebrauch für Musterzeichner, Architekten, Schulen und Gewerbetreibende sowie zum Studium im Allgemeinen
- Herausgeber
- Franz Sales Meyer
- Ort
- Leipzig
- Datum
- 1937
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 9.6 x 15.7 cm
- Seiten
- 628
- Kategorie
- Kunst und Kultur