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Stuhl und Sessel. — Thron- und Armsessel. 46B
4. Stuhl mit Lederpolsterung. Niederländische Renaissance. Aus
einer im Jahre 1642 erschienenen Publikation des Crispin van
den Passe.
5—6. Seiten- und Vorderansicht eines reich geschnitzten und mit
Steinen geschmückten Zargenstuhles. Deutsche Renaissance.
Museum in Dresden.
7—8. Reich geschnitzte Stuhllehnen. Deutsche Renaissance. 17. Jahrh
(Gewerbehalle.)
9. Geschnitzte Stuhllehne. Deutsche Renaissance. 17. Jahrhundert.
Germanisches Museum in Nürnberg.
Tafel 2« .
I. Moderner Kneipstuhl, entworfen von Dir. Kachel. (Gewerbehalle.)
2—3. Seiten- und Vorderansicht eines modernen Rohrstuhles, ent-
worfen von Ihne und Stegmüller. (Gewerbehalle.)
4—7. Moderne Polsterstühle, entworfen und ausgeführt von Hof-
tischler Ludwig in Wien. (Gewerbehalle.)
8. Polsterstuhl im Renaissancestile. (Raguenet.)
9. Moderner Polsterstuhl von den Möbelfabrikanten Epple und
Ege in Stuttgart. (Gewerbehalle.)
T h r o n - u n d A r m s e s s e l . (Tafel 244—245.)
Wenn Thron- und Armsessel zusammen aufgeführt werden,
so hat dies seinen Grund darin, dafs der erstere beinahe stets als
Armsessel gebildet wird und weil er sich, wenigstens von der Zeit
der Renaissance ab, von dem profanen Armsessel nicht wesentlich zu
unterscheiden pflegt. Dem Thronsessel als dem Ehrensitz für welt-
liche und geistliche Fürsten ist naturgemäfs von den ältesten Zeiten
ab eine erhöhte Ausstattung zu teil geworden. Er wird gröfser und
monumentaler veranlagt als der gewöhnliche Sessel. Aus diesem
Grunde, und weil er nicht in dem Mafse beweglich zu sein braucht
wie die gewöhnlichen Sitzmöbel, treten an Stelle des Holzes häufig
andere Materialien, wie Marmor, Metall u. s. w. Er erhält häufig
einen postament- oder stufenartigen Untersatz oder einen vorgestellten
Schemel; der obere Abschlufs wird nicht selten, und es gilt dies
speziell von den Thronsesseln und Bischofsstühlen des Mittelalters,
als Baldachin mit Stoflfbehang und krönenden Bedachungen ausgebildet.
In Bezug auf die Ornamentation treten zu den der Struktur ent-
sprechenden Verzierungen figürliche und symbolische Dekorationen.
Der profane Armsessel unterscheidet sich im einfachsten Fall
von dem gewöhnlichen Sessel blofs durch die Zuthat der Armlehnen,
die auf den erhöhten Vorderfüfsen aufsitzend in irgend einer Weise
mit der Rücklehne in Verbindung gebracht sind, während beim Thron,
Jeyer, Handb. der Ornamentik. 30
Handbuch der Ornamentik
Zum Gebrauch für Musterzeichner, Architekten, Schulen und Gewerbetreibende sowie zum Studium im Allgemeinen
- Titel
- Handbuch der Ornamentik
- Untertitel
- Zum Gebrauch für Musterzeichner, Architekten, Schulen und Gewerbetreibende sowie zum Studium im Allgemeinen
- Herausgeber
- Franz Sales Meyer
- Ort
- Leipzig
- Datum
- 1937
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 9.6 x 15.7 cm
- Seiten
- 628
- Kategorie
- Kunst und Kultur