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Brennbare zerstört, ohne dem Baue selbst großen Schaden zuzufügen; Wolf Dietrich
jedoch benützte ihn als willkommenen Anlaß, um au Stelle des alten Münsters, der seinem
Geschmack und Stolz nicht mehr genügte, einen Prunkbau der Renaissance aufzuführen.
Diesen hochfliegenden Plänen, nicht dem Brande fiel der Dom zum Opfer. Trotz des
Schmerzes uud lauten Mnrrens der Bürgerschaft schritt Wolf Dietrich nach einem Schein-
versuche der Wiederherstellung zum Abbruche des Gebäudes. Nicht weniger als sieben
Der ehemalige Tom in Salzburg.
Jahre währte die traurige Arbeit, ungeachtet sie mit einer Hast und Schonungslosigkeit,
die geradezu vandalisch genannt werden muß, vollzogen wurde. Kein Bautheil, kein
Kunstwerk, kein altes Denkmal entging der Vernichtung. Salzburg besitzt heute trotz der
verhältnißmäßig kurzen Zeit kaum ein Stückchen mehr, das man mit Gewißheit als
Überrest seines einstigen Domes bezeichnen könnte.
Im Laufe des Mittelalters hatte sich ein großer Complex von Gebäuden kirchlicher
Bestimmung, das Domstift mit Kreuzgaug uud Capitelhaus, der Domfriedhof und ein
halbes Dutzend romanischer und gothischer Kapellen um deu Dom gelagert; sie wurden
sammt und sonders mit ihm dem Erdboden gleich gemacht.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Oberösterreich und Salzburg, Band 6
- Titel
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Untertitel
- Oberösterreich und Salzburg
- Band
- 6
- Herausgeber
- Erzherzog Rudolf
- Verlag
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Ort
- Wien
- Datum
- 1889
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 17.03 x 24.86 cm
- Seiten
- 650
- Schlagwörter
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Kategorien
- Kronprinzenwerk deutsch