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Wenn das Kind zum ersten Male gebadet wird, wirft man ein paar Geldstücke in
das Bad, was für die Zukunft vor Geldmangel schützt. Damit es gut lerne, wird eine Feder
ins Wasser geworfen. Um Hand und Hals des Kindes wird ein Band geschlungen, in das
man Salz oder Zwiebeln gewickelt hat, damit das böse Auge dem Kleinen nicht schaden
könne, und wenn Mehrere das Kind bewundern, löscht die älteste Frau des Hauses sofort
glühende Kohlen ab, damit es vor allem Übel bewahrt bleibe. — Die Wöchnerin ruht in
einem mit Linnentüchern nmhangenen Bette. Sie geht selten aus, uud dauu mit aller
Serbischer Webstuhl in ö-Sztapär.
Vorsicht. Am meisten hütet sie sich vor den Augen fremder Mäuuer, die ihr nach dem
Volksglauben schaden könnten. Überhaupt glaubt sie sammt ihrem Kinde von allerlei
Gefahren umgeben zu sein, so lange sie nicht zur Einweihung gegangen ist. Nachdem dies
geschehen, werden die um das Bett gehängten Linnentücher beseitigt, znm Zeichen, daß
der böse Geist ihr nichts mehr anhaben kann.
Der Mädchenmarkt verickba). — An manchen Orten versammeln sich
einmal im Jahre, Sonntags, meistens am sogenannten heiligen Rosenkranzfeste, die auf
deu eutlegeueu Gehöfte» zerstreut wohueudeu Burschen und Mädchen zu einem förmlichen
Markte, um sich da zu sehen und gegenseitig kennen zu lerueu. Das ist der Mädchenmarkt.
Die Mädchen prangen in Kleidern, die von Goldstickerei strotzen nnd ihr Hals ist mit
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Ungarn (2), Band 9
- Titel
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Untertitel
- Ungarn (2)
- Band
- 9
- Herausgeber
- Erzherzog Rudolf
- Verlag
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Ort
- Wien
- Datum
- 1891
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 15.56 x 21.98 cm
- Seiten
- 682
- Schlagwörter
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Kategorien
- Kronprinzenwerk deutsch