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Märtyrertod im fernen Lande der heidnischen Preußen (997). In Adalbert verehrten nicht
nur Böhmen, sondern auch Polen und Ungarn den Vorkämpfer des Christenthums, den
Helden der Kirche.
In das neue Jahrtausend trat Böhmen als ein schwaches, aber aufstrebendes Staats-
gebilde ein. Das Volk war national geeinigt, denn die Stammesunterschiede waren bereits
ausgeglichen. Der feste Bestand der nationalen Dynastie, sowie die streng monarchische
Regierungsform vollendeten die politische Einheit des Landes, wobei der einigende Einfluß
der Kirche jedenfalls anerkannt werden muß.
Grabdenkmal Premysl Ottokars I.
Die Fürsteuwürde war in der Familie der Premysliden erblich. Bis zur Regelung
der Erbfolge auf Grund des Seniums (Seniorat) wurde der Nachfolger von dem
regierenden Fürsten benannt und der Landesgemeinde als Fürst (kne?) empfohlen. So
angemessen aber auch die Seuioratserbfolge scheine» mochte, im Lause der Zeit erwies sie sich
als höchst verderblich. Man wußte nie, wer zur Zeit des Todes des regierenden Fürsten
dessen Nachfolger werden solle; der regierende Fürst hatte das Bewußtsein, daß es am
wenigsten eines seiner Kinder sein werde, da es immer andere, an Jahren ältere Familien-
glieder gab. Es kam vor, daß ein Mitglied der Familie den Fürstenstuhl bestieg, welches, in
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Böhmen (1), Band 14
- Titel
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Untertitel
- Böhmen (1)
- Band
- 14
- Herausgeber
- Erzherzog Rudolf
- Verlag
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Ort
- Wien
- Datum
- 1894
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 15.78 x 21.93 cm
- Seiten
- 634
- Schlagwörter
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Kategorien
- Kronprinzenwerk deutsch