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Freilich, ehe ihr dies gelang, gingen stürm- und drangvolle Tage, gingen Jahre der
angestrengtesten Thätigkeit und Herrschersorge an der Monarchin und ihrem geliebten
Österreich vorüber, und kein geringes Maß von Opfern und Leiden, aber auch von
Erhebung und Freude,
wurde davon dem König-
reiche Böhmen zu Theil.
Gleich zu Beginn mehrte eine
speciell böhmische Angelegen-
heit, die Frage, wem nnn
die Führung der böhmischen
Kurstimme bei der deutschen
Königswahl zukomme, die
vorhandenen Schwierig-
keiten. Nicht blos Baiern
und Spanien, die ja Maria
Theresia nicht aner-
kannten, sondern auch Kur-
sachsen trat deswegen gegen
Österreich auf. Der Kur-
fürst, zugleich König von
Polen, protestirte nicht blos
gegen die Zuweisung der
böhmischen Kur an den
Gemal und Mitregenten
Maria Theresia's, sondern
machte auch ihr selbst die
Kurstimme streitig: nach dem
Tode Kaiser Karls als
König von Böhmen gebühre
die Kur von Böhmen ihm
als dem nächsten Agnaten.
Unter diesen Umständen
sandte der Knr-Erzkanzler
von Mainz einer Gepflogenheit des XV. Jahrhunderts geinäß die Mittheilung von
dem Tode des Kaisers und damit zugleich die Einladung zur Neuwahl nach Prag an die
böhmischen Stände.
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Stefan Rautenstrauch, Abt von Braunau.
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Böhmen (1), Band 14
- Titel
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Untertitel
- Böhmen (1)
- Band
- 14
- Herausgeber
- Erzherzog Rudolf
- Verlag
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Ort
- Wien
- Datum
- 1894
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 15.78 x 21.93 cm
- Seiten
- 634
- Schlagwörter
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Kategorien
- Kronprinzenwerk deutsch