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Die Säulen sind in der ersten Zeit cannelirt, die Cannelnren in den unteren Partien mit
eingesetzten Stäben versehen, später ans toseanische Art ab und zu ganz glatt gebildet und
vom Beginn des XVII. Jahr
Hunderts der Höhe nach durch
Rnstica gegliedert. Ju der
zweiten Hälfte des XVI. Jahr-
hunderts wird das Gebälke
dem dorischen Stil ent-
sprechend gegliedert und die
Metopen sind durch allerlei
Embleme verziert; letztere
Art hält sich das ganze
XVII. Jahrhundert hindurch,
um mit dem anbrechenden
XVIII. Jahrhundert nahezu
vollkommen zu verschwinden.
Eine Decorationsweise,
wie es beispielsweise das
reizende Portal des Hanses
„bei zwei Bären" in der
Schweselgasse aufweist — in
flachem Relief gearbeitetes
Blattornament, dem Stil der
deutschen Kleinmeister ver-
wandt — gehört in Prag
und im südlichen und östlichen
Böhmen zu den Seltenheiten,
dagegen wird sie mitunter
in den nördlichen Städten
Böhmens angetroffen. Daß
unter ornamentalem Detail
ab und zu noch gothische
Das Zdiarsly-Haus in Prachatitz. ^ -
Formen auftauchen, kauu bei
der Zähigkeit, mit welcher die einheimischen Meister an der Gothik »och lauge festhalten,
nicht Wunder nehmen. Ein interessantes Conglomerat gothischer nnd Renaissanceformen
bietet das große dreitheilige, die Inschrift caput regm« tragende Fenster des
ig»
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Böhmen (2), Band 15
- Titel
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Untertitel
- Böhmen (2)
- Band
- 15
- Herausgeber
- Erzherzog Rudolf
- Verlag
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Ort
- Wien
- Datum
- 1896
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 16.07 x 22.35 cm
- Seiten
- 708
- Schlagwörter
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Kategorien
- Kronprinzenwerk deutsch