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in Ostgalizien sehr verbreitet. Die Sitte, diese „Kilimki" zu weben und
fürs Haus und auf Reisen, hier zur Bedeckung der Lagerplätze im Freien,
dort als Wandbedeckung n. s. w. zu gebrauchen, kam aus dem Orient und
hat sich hauptsächlich in Gegenden verbreitet, wo orientalische Kriegs-
gefangene angesiedelt wurden, so zu Zbaraz, Toki, Zalosee u. s. w. und in
großen Theilen von Podolien, wohin ebenfalls die ans der mnsel-
münnischen Gefangenschaft zurückkehrende Bevölkerung den Gebrauch der
„Kilimki" und die Kunst, sie zu weben, sowie die betreffenden Muster
gebracht hat. Die Webestiihle, auf denen man sie noch jetzt als alte
bäuerliche Hausindustrie verfertigt, siud uach altem Herkommen eingerichtet.
Man konnte diese Kilimki nur bis zur Breite des Webestuhles weben, die
Länge hingegen ist nicht beschränkt, das heißt, man kann mehrere Kilimki
der Länge nach wiederholen. Wo diese Teppiche gemacht werden, haben
sich mit der Zeit gewisse typische Mnster ausgebildet. Es sind stilisirte
Blumen mit oder ohne Bordüren, mit laufenden Mustern bis zum Rande
und so weiter. Ein jeder Weber behält im Ganzen den Haupttypus seiner
Gegend bei, hat aber seine eigenen Mnster und seiue eigene Art dieselben
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Galizien, Band 19
- Titel
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Untertitel
- Galizien
- Band
- 19
- Herausgeber
- Erzherzog Rudolf
- Verlag
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Ort
- Wien
- Datum
- 1898
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 16.48 x 22.34 cm
- Seiten
- 920
- Schlagwörter
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Kategorien
- Kronprinzenwerk deutsch