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Güter, deren Revenue fixirt ist. Und ebenso, wie das Gehalt keinen Gegenstand des
Erbrechtes bildet, kann auch das Lehen nicht vererbt werden.
Im Westen und Osten bildet gleichsam die kriegerische Tüchtigkeit den Hauptgrund
der Lehenserwerbung. Während aber in Europa der Leibeigene disqnalisicirt erscheint
und nicht als wehrhaft betrachtet wird, herrschte in der türkischen Auffassung einzig
und allein der Standpunkt der Tüchtigkeit, ohne Rücksicht darauf, ob der Betreffende
Ruine Teocak.
arm oder reich, gelehrt oder nicht gelehrt, frei oder unfrei war; darum ist der Begriff
des Parvenu im türkischen Reiche unbekannt. Dieses leichte Carri'eremachen hatte
vielen Reiz für verwegene Elemente des Christenthums und bewirkte eine Fluktuation
der untersten Elemente bis hinan zu der höchsten Spitze des Staates, denn jeder
Einzelne hatte ein besonderes Interesse an dem Glänze des Reiches. Indeß zeigte
dieser Borzug schon bei der großen Machtentfaltung im XVI. Jahrhundert seine Schatten-
seiten. Die crasse Ignoranz der einzelnen türkischen Staatswürdenträger schadete sehr
oft dem Reiche und nichts ist bezeichnender, als die Frage eines Großveziers an
den venetianischen Botschafter, ob wohl Venedig an Rußland grenze? Der Botschafter
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Buch Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Bosnien und Herzegowina, Band 22"
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Bosnien und Herzegowina, Band 22
- Titel
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Untertitel
- Bosnien und Herzegowina
- Band
- 22
- Herausgeber
- Erzherzog Rudolf
- Verlag
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Ort
- Wien
- Datum
- 1901
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 15.34 x 22.94 cm
- Seiten
- 536
- Schlagwörter
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Kategorien
- Kronprinzenwerk deutsch