Seite - 339 - in Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Bosnien und Herzegowina, Band 22
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Den Namen erhält es schon vor der Taufe (/namenovai^e), die kirchliche
Taufe wird aber erst nach 14 Tagen oder beim nächsten Besuche des Pfarrers
vorgenommen. In abge-
legenen Gegenden, wo
selten ein Geistlicher vor-
sprach, kam es öfters
vor, daß man die Taufe
so lange verschob, bis
das Kind selbst zur Kir-
che gehen konnte.
Der Tanspathe gilt
vom Tage der Taufe
als Verwandter, und es
bildet diese Verwandt-
schaft so wie die Bluts-
verwandtschaft ein Ehe-
hinderniß. Zun? Tanf-
pathen wird gewöhnlich
der Trauzeuge gebeten.
und derselbe sunctionirt
auch bei späteren Gele-
genheiten als solcher.
DerPathe beschenkt
nach der Taufe sein
Pathenkind mit Geld
und erhält von der
Mntter als Boscaluk
von ihr gestickte Wäsche.
War der Täufling ein
Mädchen, so versteckt
der Hiathe während des Kaihottk »»z Mittewosnic».
Taufactes unter dem
Gürtel das Gewicht vom Wagebalken, und beim Nachhansegehen trägt er die Beschuhung
verkehrt, damit das nächste Kind ein Knabe werde. Wenn in einer Familie hänfig
Kinder sterben, so vermuthet man, daß der Pathe nichts tauge, und nimmt an seiner
Stelle einen anderen.
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Bosnien und Herzegowina, Band 22
- Titel
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Untertitel
- Bosnien und Herzegowina
- Band
- 22
- Herausgeber
- Erzherzog Rudolf
- Verlag
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Ort
- Wien
- Datum
- 1901
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 15.34 x 22.94 cm
- Seiten
- 536
- Schlagwörter
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Kategorien
- Kronprinzenwerk deutsch