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Man umfährt den Szecseler Berg und erreicht bei Or la t die eigentliche Ebene
von Hermannstadt, die nach Südost abbiegend, von 450 auf 400 Meter Höhe herabsteigt
und bis zum Rothenthnrmpaß immer tiefer sinkt. Rechts wölbt sich der sanfte Rücken
des Zibinsgebirges, hinter dem der scharf gegliederte Csindrel aufsteigt, links grünen
die Weinberge des an der Eisenbahn gelegenen Großan (Kereßtenyßiget, 2800 Ein-
wohner), geradeaus aber heben sich in der Ferne die Thürme Hermannstadts von den
Das Stadthaus in Hermannstadt.
hinter ihnen blauenden Gipfeln der Fogaraser Alpen ab, und unter den Augen des
Reisenden dehnt sich eine ziemlich weite Ebene, die der klare Zibin zwischen üppige»
Wiesen und Weizenfeldern durchfließt. Aber auch Blut hat die Ebene von Hermannstadt
reichlich benetzt. Was ihre Dörfer in der Türkenzeit gelitten, davon melden nicht nur die
Listen der „wüsten Höfe", sondern ganze Chroniken. Aus der Tatarenzeit (1241) berichtet
eine Erfurter Chronik, die Tataren hätten in Hermannstadt alle Einwohner bis auf hundert
niedergemacht. Eine andere, kürzlich aufgefundene erzählt, wie im Jahre 1460 der
walachische Wojwode Wlad IV., der „Teufel", in der Gegend von Hermannstadt gehaust;
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Ungarn (7), Band 23
- Titel
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Untertitel
- Ungarn (7)
- Band
- 23
- Herausgeber
- Erzherzog Rudolf
- Verlag
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Ort
- Wien
- Datum
- 1902
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 15.13 x 23.25 cm
- Seiten
- 622
- Schlagwörter
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Kategorien
- Kronprinzenwerk deutsch