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Jesus Christus. 21
gen Gottes ist in Menschengestalt unter die Menschen ge-
komm en."
„Das Wl,'rt ist Fleisch gew»rdc», und hat unter dcn Menschen gewohnt.« °
Gleich nach der Geburt Jesu wurde den Menschen von
lischcn Bothen der Zweck seiner Ankunft auf dieser Erde verkündet.
Durch ihn sollten die Erkenntniß und Verehrung des wahren Gottes
hergestellt, die gefallenen Menschen mit Gott versöhnt, zur Tugend
geführt, und selbst unter einander durch das Band der Liebe in eine
einzige Familie Gottes verknüpfet werden.
»Ehre scy Gott in dcr Höhe, und Friede dcn Mcnschcn a»f Erde.«
Nur wenige Menschen hatten dcn guten Sinn, daß sie das Be-
dürfniß eines Lehrers der wahren Erkenntniß Gottes und der Tugend,
und eines Erretters von Unwissenheit, Irrthum, Sünde und dem
ewigen Verderben fühlten. Nur diesen wurde die Ankunft desselben
Anfangs bekannt gemacht, den gutmüthigen Hirten auf Bethlehems
Fluren, dem frommen Simeon und der gottcsfürchtigen Anna im
Tempel, dcn edlen Weisen des Morgenlandes, und wohl auch noch
einigen andern guten Seelen, welche in den heiligen Büchern nicht
genannt sind. — Der große Haufe der Juden, und unter ihnen vor-
züglich die Vornehmen des Landes verlangten so wenig nach einem
solchen Retter, daß sie vielmehr über die von den weisen Morgen-
ländern verbreitete Nachricht von der Geburt desselben erschracken.
Der stolze König Herodes war nur besorgt für seine Krone, und
diese Besorgniß verleitete ihn zum schrecklichen Morde der Kinder zu
Bethlehem. Eine von Gott selbst veranstaltete Flucht in das ferne
Ea^pten mußte dcn Retter der Menschen von dcr Verfolgung der
Menschen retten!
»Iesns kam in ftin Eigcnthnm, wurde a^ 'cr ^o» dcn Scinigcn nicht aufgenommen.^
Der mordsüchtige Hcrodes starb, und dcr leichtsinnige
Haufeer
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dcr Juden hatte dcn Vorgang von der verbreiteten Nachricht dcr Ge-
burt des Messias bereits vergessen; das nach Egvptcn gesiüchtetc Kind
konnte also ohne weitere Gefahr zurückgebracht werden. Dieß geschah
auf einen göttlichen Befehl, und die Aeltcrn desselben wählten nicht
wieder den Ort Bethlehem, sondern ihre frühere Heimath, das Städt-
chen Nazarcth, zu ihrem Aufenthaltsorte. Hierunter dcr Regierung
des friedlichen Fürsten Philippus hatten sie mehr Sicherheit, als dort
in Bethlehem unter dcr Regierung dcs Archelaus, welcher von seinem
Vater Herodes nebst dem Throne auch dessen Herrschsucht und Grau-
samkeit ererbt hatte. — In stiller Eingezogenheit durchlebte Jesus die
Jahre des Knaben- und Jünglingsalters bei scincn Aeltern zu Na-
Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes, Band 1
- Titel
- Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
- Untertitel
- Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes
- Band
- 1
- Autor
- Anton Mätzler
- Verlag
- Landshut Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 1840
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 9.8 x 16.9 cm
- Seiten
- 900
- Schlagwörter
- Kirche, Gott, Glaube, Religion
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen