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Am 19. Mär,. 53
ftau Maria, die er mit unverbrücklicher Treue beschützt, und in den
Armen Jesu, an dem er seinen Beruf ganz nach dem Wohlgefallen
Gottes erfüllt hatte.
Da die evangelische Geschichte bei der Erzählung der Hochzeit
zu Kana des Josephs nicht erwähnt, und auch später von ihm keine
Meldung mehr thut, so ist es wahrscheinlich, daß er noch vorher,
als Jesus das öffentliche Lehramt antrat, gestorben sey. Die be-
stimmte Zeit, und die genauen Umstände seines Todes sind indessen
ganz unbekannt.
Von dem heiligen Joseph sagt sehr schön der heilige Bernhard:
.,Dieser Joseph ist jener getreue und weise Diener, den der Herr
über seine Familie gesetzt hat, auf daß er der Trost der göttlichen
Mutter, der Ernährer seines Sohnes, und sein getreucstcr Mithelfer
bei dem großen Anschlage der Menschcnerlösung auf Erden seyn sollte.
Welches Glück für ihn, daß er Jesum nicht allein gesehen, sondern
auch gehört, auf seinen Armen gehalten, hin und her getragen, ihn
liebkoset, ihn umarmet, und jene unaussprechlichen Heimlichkeiten, die
vor der Welt verborgen sind, erfahren hat." Und der gottselige
Gerson ruft aus, den heiligen Joseph anredend: „O Wunder der
Erhöhung! O unvergleichliche Würde! Die Mutter Gottes, die Him-
melskönigin nennet dich ihren Herrn; das Wort, das Fleisch gewor-
den ist, heißet dich seinen Vater, und ist dir gehorsam."
Der heilige Joseph starb den Tod des vollkommenen Gerechten
in den Armen Jesu und Maria! deßwegen wird er als Beispiel und
Fürsprecher der Sterbenden vorzüglich verehrt. — In Gemälden wird
er gewöhnlich mit einer Lilie in der Hand vorgestellt, zum Zeichen,
daß er in ganz unbefleckter Tugend vor Gott gewandelt habe alle
Tage seines Lebens.
Gcdäcktnißscicr dcs heiligen Joseph wird am 19. März gehalten, und
rde im Jahre 1642 uon dcm Papste Urba» VI I I . als gebotener Feier-
tag bestimmt.)
Werfen wir noch einen Blick auf Jesus, Maria und Joscph in
Vcisammcnlcbcn zu Nazarcth, so stellt sich uns das herrlichste Bild einer gu,
tcn, Gott gefälligen Familie dar. — »Gehen w i r / so beschreibt dicsc Familie
ein guter und liebenswürdiger Maun, »in Gedanken hinein in die niedrige
Wohnung der drei heiligsten Personen, dic je anf Erde gelebt haben, so fin-
den wir da freilich nichts Seltenes, nichts Glänzendes. Ihre Kleidung ist
ärmlich, ihr Hausgcräth dürftig.« Joseph ist mit Arbeiten seines Handwerkes,
und Maria mit weiblichen Arbeiten beschäftiget. Jesus hilft seinem Nähruater
bei der Arbeit. Allein je weniger äußerlicher Glanz in nnsere Augen fällt,
desto mehr muffen wir den Adel der reinsten Seelen bewundern.
Joseph und Maria — dic Acltern Jesu — sind beide uoll der herzlich-
stcn Verehrung Gottes. Sie erkennen Gott, sie lieben ihn, sie gehorchen ihm,
cr ist ihre größte Freude.
Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes, Band 1
- Titel
- Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
- Untertitel
- Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes
- Band
- 1
- Autor
- Anton Mätzler
- Verlag
- Landshut Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 1840
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 9.8 x 16.9 cm
- Seiten
- 900
- Schlagwörter
- Kirche, Gott, Glaube, Religion
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen