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264 Der heilige Irenäus, Bischof und Märtyrer.
habcn, zwischen den Gräbern der heiligen Märtyrer Alerander und
Epipodius. — Freudig reichte Irenäus sein ehrwürdiges graues
Haupt dem Schwerte dar, voll des heiligen Verlangens und dcr
zuversichtlichen Hoffnung, mit seinem geliebten Jesus Christus auf
immer und unzertrennlich vereinigt zu werden. Schauerlich war der
Anblick des Blutes von so vielen, Tausend Gläubigen, die durch die
grausame Wuth der Verfolger ihr Leben geendet hatten; der heilige
Bischof sah aber in demselben die Früchte seiner vieljahrigcn Arbei-
ten und Leiden, durch die er die Gctödteten zu Jesus Christus ge-
fi'ihvt, und so befestigt hatte, daß sie durch ihr Blut für den Ge-
kreuzigten zeugten, und durch den Martertod der Krone des ewigen
Lebens sich versicherten. So viele Körper der Getödteten sein leib-
liches Auge vor sich sah, ebenso viele selige Geister sah seine froh-
lockende Seele in der himmlischen Unsterblichkeit. Der größte
der Heerde war vorangegangen; wie ruhig konnte der treue H
mit seinem göttlichen Meister, ausrufen: „Es ist vollbracht!" wie
freudig derselben nacheilen! — Finden wir am Schlüsse unsers Le-
bens alle unsere Geschäfte in Richtigkeit, unsern Beruf treu erfüllt,
unsere Hände unbefleckt von ungerechtem Gute; — sagt uns unser
Gewissen, daß wir das Gute redlich und standhaft geliebt, die Pflich-
ten des Christenthums treu erfüllt, die Widerwärtigkeiten und Trüb-
sale willig geduldet; daß wir unsere Aeltern gcehret, unsere Kinder
wohl erzogen, der Menschheit nach unsern Kräften genützt, für die
Unserigcn christlich gesorgt habcn, o wie trostvoll werden wir dann
unscrm letzten Augenblicke entgegen sehen, und sagen können: „Es
ist vollbracht!«
(Am 8.
Korinth, welches heut zu Tage ein nicht bedeutender Ort ist,
mehr einem Dorfe als einer Stadt ähnlich, war vor Alters eine der
schönsten Städte Griechenlands, auf dem schmalen Erdstriche, welcher
das ägäischc, oder jonische Meer von einander trennt, und Morca
mit dem übrigen Griechenland verbindet. Sie hatte zwei Häfen,
durch - welche sie der Mittelpunkt des Handels Griechenlands' mit
Italien, und mit der Levante wurde. Ihres großen Reichthumes
wegen gerieth sie in die größte Schwelgerci. Der Apostel Paulus
kam im Jahre 52 zum Erstenmale dahin, und traf da die Einwoh-
ner ganz verwildert an, indem dieselben der Unzucht, der Schwel-
gerei und dem Stolze im höchsten Grade ergeben waren. Er hatte
Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes, Band 1
- Titel
- Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
- Untertitel
- Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes
- Band
- 1
- Autor
- Anton Mätzler
- Verlag
- Landshut Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 1840
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 9.8 x 16.9 cm
- Seiten
- 900
- Schlagwörter
- Kirche, Gott, Glaube, Religion
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen