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266 Der heilige Dionysius, Bischof zu Korinth.
Rom kommen, und insbesondere die Unterstützung der Gefangene»,
«nd derer, die zu den harten Bcrgwcrksarbeitcn verurtheilt waren.
Von dem heiligen Sotcr sagt er, daß derselbe die nach Rom kom-
mendcn Brüder, wie ein Vater seine Kinder mit Worten dcs from-
men Trostes erquicke, und bezeugt endlich, daß der Brief des Pap:
stcs Clemens in seiner Gemeinde bei den gottesdienstlichcn Versamm-
lungen immer noch gelesen werde. — Wie lange der heilige Dio-
nysius gelebt, und auf welche Weise er sein heiliges Leben beschlos-
sen habe, darüber läßt sich etwas Gewisses nicht angeben. Einige
Geschichtschreiber berichten, daß er des Martertodcs gestorben sey.
— Die Gebeine des heiligen Dionysius wurden in spätern Zeiten
von Griechenland nach Rom gebracht, und sollen von da nach Pa-
ris, in Frankreich, gekommen seyn, wo sie noch vorgezeigt und hoch
geachtet werden.
Bis zum Jahre 2 l l hatten die Christen durch die feindseligen
Verordnungen des römischen Kaisers Severus harte Drangsale zu
erdulden, und viele derselben wurden der Wuth der Verfolger im
blutigen Martcrtode geopfert. Von dieser Zeit an erhielt aber die
christliche Kirche eine Ruhe, welche durch 38 Jahre dauerte, und
nur auf eine kurze Zeit unter der Regierung des Maximinus, in
dem Jahre 236 und 2l)7, und an einzelnen Orten, manchmal aber
auch durch die Wuth dcs heidnischen Pöbels, oder durch grausame
Untcrobrigkeiten gestört wurde.
Maximin war eiil Hirt aus Thrazien, und verband mit seiner
Riesengroße eine außerordentliche Stärke. Er war wohlgcbildet, und
herzhaft, aber ehrgeizig und von sehr roher Gemüthsart. Als ge-
meiner Soldat trat er n den Kriegsdienst, zeichnete sich aber schnell
durch Kühnheit und Npferkeit so aus, daß ihm sehr ansehnliche
Stellen bei dem Kriegsvescn anvertraut wurden. Nicht ohne Grund
wird ihm die Ermordlng dcs Kaisers Alexander Severus zugeschrie-
ben, nach welchem er wn den Soldaten im Jahre 235 zum Kaiser
ausgerufen wurde. Nbst der eigenthümlichen Grausamkeit dieses
Kaisers, mögen wohl Üc Hauptvcranlaffung seiner Christenverfolgung
gewesen seyn, die öffenlichen Plagen, besonders die heftigen Erdb
Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes, Band 1
- Titel
- Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
- Untertitel
- Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes
- Band
- 1
- Autor
- Anton Mätzler
- Verlag
- Landshut Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 1840
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 9.8 x 16.9 cm
- Seiten
- 900
- Schlagwörter
- Kirche, Gott, Glaube, Religion
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen