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354 Der heilige Dionysius, Bischof:c. Am 3. Oktober.
Lebens. Viele von diesen wahren Jüngern Jesu Christi wurden
das Opfer dieser schönen Liebe; hinterließen aber bei ihrem Sterben
treue Nachfolger ihres Eifers für den Dienst der Kranken, welche
bei ihrem Tode bieder durch Andere ersetzt wurden. „Auf solche
Art/ ' sagt der heilige Dionyfius, .,haben die Vornehmsten unserer
Priester und Diakonen, ja selbst unsere weltlichen Christen verschie-
denen Standes ihr Leben geendet, und es ist außer allen Zweifel,
daß diese Todesart vom Martcrtode nicht unterschieden ist/' Wirk:
lich werden die bei dem Pcstdienstc zu Alerandrien verstorbenen Chri-
sten in der katholischen Kirche als Märtyrer verehrt. Die jährliche
Gedächtnißfeier derselben ist auf den 28. Februar festgesetzt. Christen!
laßt uns nicht immer nur mit schönen Worten von der Liebe sprcchen,
sondern wie die alcranorinischcn Gläubigen durch die Werke zeigen,
daß wir getreue Nachfolger und Jünger desjenigen seyen, der aus
Liebe das Leben am Krcuze für uns geopfert hat.
)ionysius aus seiner zweiten Verbannung nach Alexandrien
zurückkehrte, mußte er noch bittere Unannehmlichkeiten erdulden von
dem Bischöfe Gcrmanus, der ihn öffentlich beschuldigte, daß er seine
Heerde aus Zaghaftigkeit verlassen, und sich dadurch als einen sorg-
losen Hirten gezeigt habe. Dionysius vertheidigte sich mit gründ-
lichem Nachdrucke gegen einen so schmerzenden Vorwurf, bewies
dabei aber doch die schonendstc Liebe gegen jenen Verleumder. Der
heilige Bischof harrte aus in Arbeiten, Sorgen und Leiden, bis ihn
endlich im Jahre 264 oder 265 ein sanfter Tod zur ewigen Ruhe
führte.
Wer Gott innig liebt, wie Dionysius und die Märtyrer der
Liebe zu Alcrandrien; wer, wie sie, mit Glauben und Zuversicht auf
die herrliche Zukunft sieht, der ergreift begierig alle Gelegenheiten,
die sich darbieten, Ihm seine Liebe zu zeigen, und seine Ehre zu
befördern. Er verachtet alles, was von Gott entfernen kann, und
überträgt geduldig, ja selbst mit Freude, die Arbeiten, die Unglücks-
falle und Gefahren, die Schmerzen, den Verlust der Güter und der
Freunde, sogar des Lebens, wenn die Ehre Gottes damit verbunden
ist. Ja, er geht noch weiter, und sieht dieses Alles als einen Ge:
winn, »'ls einen kostbaren Keim der glückseligen Unsterblichkeit an,
nach welcher er sich sehnet.
Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes, Band 1
- Titel
- Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
- Untertitel
- Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes
- Band
- 1
- Autor
- Anton Mätzler
- Verlag
- Landshut Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 1840
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 9.8 x 16.9 cm
- Seiten
- 900
- Schlagwörter
- Kirche, Gott, Glaube, Religion
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen