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28. April. 439
dern dem Herrn. Gott hat an ihr gethan nach ihrem Glauben,
wic du selbst am besten einsehen kannst, wenn du willst." Der
Statthalter fragte ihn jetzt um seinen Namen und Stand, und als
cr vernahm, daß er ein Christ sey, ließ er ihn grausam foltern.
Didymus blieb standhaft auf dem heiligen Bekenntnisse, wcßwegen
jener das Urtheil aussprach, daß er enthauptet, und sein Leichnam
verbrannt werden solle. Als der heilige Märtyrer dieses Urtheil
vernommen hatte, rief er freudig aus: „Gelobt sey der Vater un-
sers Herrn Jesu Christi, der mein Unternehmen gesegnet, und die
Theodora errettet hat, der jetzt mich der Martcckrone würdiget."
Sogleich ward er enthauptet, und seine Leiche verbrannt, im Jahre
303 oder 304.
Der heilige Ambrosius erzählt im zweiten Buche von den Jung-
fraucn, Theodora sey, als Didymus zum Tode geführt worden, hin-
zugelaufen; beide hätten sich das Heil des Martertodes streitig ge-
macht; er habe sich auf sein Todcsurtheil berufen, sie aber dagegen
eingewendet: zum Bürgen der Keuschheit habe sie ihn, aber nicht
zum Bürgen des Lebens, angenommen. Endlich hätten beide gesiegt,
weil beide des Martertodes gestorben waren.
Bewahre deine Unschuld als den köstlichsten Schatz, und Gott
wird in jeder Versuchung dir Stärke geben, und in jeder Gefahr
dein mächtiger Erretter seyn! Unbefleckte Iungfrauschaft ist ein
großer Gewinn, eine köstliche Perle in der künftigen Krone des ewi-
gen Lebens.
Heiligen: Cantius, Cantianus und Cantianilla,
M ä r t y r e r .
(Am 31. V
!, Cantianus und Cantianilla waren zu Rom geboren,
aus dem berühmten Geschlechte der Anricicr, und standen demnach
in naher Verwandtschaft mit dem Kaiser Carinus. Von einem
rechtschaffenen Christen, Protus mit Namen, wurden sie unterrichtet
im Christcnthume, dem sie mit großem Eifer anhingen. Als in
Rom eine kaiserliche Verordnung bekannt gemacht wurde, daß man
alle Christen, welche den Götzen zu opfern sich weigern würden, mit
Martern und Tod verfolgen solle, beschlossen sie, auf den Rath ih-
res Lehrmeisters, die Stadt Rom zu verlassen. Sie verkauften ihre
Besitzungen, die sie daselbst hatten, und theilten das erlöste Geld
den Armen aus. Ihren Sklaven, deren Anzahl sehr beträchtlich
Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes, Band 1
- Titel
- Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
- Untertitel
- Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes
- Band
- 1
- Autor
- Anton Mätzler
- Verlag
- Landshut Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 1840
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 9.8 x 16.9 cm
- Seiten
- 900
- Schlagwörter
- Kirche, Gott, Glaube, Religion
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen