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458 Die Heiligen: Apphianus, Agapius, lc. :c. Ain 8.
Die andern Bekcnner wurden zur Arbeit in den Bergwerken
vcrurthcilt, welches bei den Alten, wegen der Unmenschlichkcit, mit
der die zu dieser Strafe verurtheilten Unglücklichen behandelt wurde»,
eine der härtesten Strafen war. Nicht lange hernach, am 5. Dezem-
ber desselben Jahres, wurde der Priester und Bekcnner Silvanus
ebenfalls in die Bergwerke verurthcilt, und von Urbanus dahin
abgeschickt, nachdem ihm uorhcr noch die Fußgelenke mit glühendem
Eisen gelahmt worden waren. Domninus hatte zu verschiedenen-
malen mit standhafter Freimüthigkeit das heilige Bekenntniß abgelegt,
und wurde endlich lebendig verbrannt. Den Aurcntius, einen ehr-
würdigen Greisen, ließ Urbanus den wilden Thieren vorwerfen.
des Jahres 309 bis in's Jahr 310 hatten die
Christen in Palästina solche Ruhe, daß sogar die in die Erzgruben
verbannten Gläubigen Kirchen erbauten. Im Jahre 310 wurde wie-
der mit größerer Strenge gegen sie verfahren. Die in den Berg-
werken befindlichen wurden in mehrere Abtheilungen gesondert, und
in mehrere Bergwerke geschickt. Marimin gab ihren Vorgesetzten
den Auftrag, sie mit mancherlei Beschwerden hart zu drücken. Neun
und dreißig Bekcnner wurden in eine besondere Gegend von Palästina
verbannt. Sie waren theils des hohen Alters wegen, theils wegen
Verstümmlung der Glieder, theils wegen anderer Leibesgebrechen,
von den öffentlichen Arbeiten frei. Als Haupt stand ihnen Silvanus
vor, dessen wir oben schon erwähnt haben, und von dem Euscbius
sagt, daß er ein ächtes Vorbild des wahren Christenthums gewesen
sey, und vom Anfange der Verfolgung in mancherlei Kämpfen des
Bekenntnisses hervorgeleuchtet habe, sowie er auch bestimmt gewesen,
als letzter Märtyrer in Palästina zu sterben. Nach der Verbannung
war er zum Bischöfe seiner Vaterstadt Gaza erwählt worden. Diese
Männer widmeten sich ganz dem Fasten, dem Gebethe und andern
geistlichen Uebungen. Auf Befehl des Maximin wurden endlich alle
neun und dreißig an Einem Tage enthauptet.
Die katholische Kirche feiert die Gedächtniß des heiligen Ap-
phianus und der Theodora am 2. April, des heiligen Ulpianus am
3. April, des heiligen Andcsius am 8. April, des heiligen Agapius
am 20. November, des heiligen Silvanus am 5. November. „Se-
lig sind, die um der Gerechtigkeit willen Verfolgung leiden, denn
ihrer ist das Himmelreich." (Match. 5, 10.)
Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes, Band 1
- Titel
- Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
- Untertitel
- Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes
- Band
- 1
- Autor
- Anton Mätzler
- Verlag
- Landshut Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 1840
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 9.8 x 16.9 cm
- Seiten
- 900
- Schlagwörter
- Kirche, Gott, Glaube, Religion
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen