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Am 9. Jänner. 473
schleudert hatte, daß sie halb todt davon getragen werden mußten.
Wüthend lief er gegen die Märtyrer an, blieb aber vor ihnen stehen.
Er vermochte nicht sie anzufallen, obschon er mit glühenden Stacheln
angetrieben wurde, und vor Wuth mit den Hörnern und mit den
Füßen den Boden scharrte. Zuletzt wich er zurück. Andere Thiere
wurden auf die Märtyrer losgelassen, aber auch diese verletzten sie
nicht. Endlich wurden alle mit dem Schwerte hingerichtet, und ihre
Leichen in's Meer geworfen.
Also verherrlichte sich Gott in diesen Märtyrern! Also begna-
digte er diese Jünger, welche in demüthigcm Mißtrauen auf ihre
Kräfte der Versuchung auswichen, und bekräftigte sie, als sie dersel-
ben nicht mehr entgehen konnten; gab ihnen hohe Freudigkeit, und
bekannte schon hienieden seine Bekcnner, wie er sie dereinst vor sei-
nem himmlischen Vater, und vor den Engeln Gottes bekennen wird.
und Martyrin.
andere Heilige gleichen Namens mit ihrem Sohne
(Am 30.
Die Nachricht von dem Marterthume der heiligen Iulitta ver-
danken wir dem heiligen Basilius, welcher in seiner fünften Nede
den Ruhm dieser christlichen Heldin verkündet. Die Heiden ließen
keine Gelegenheit unbenutzt, ihre Feindseligkeit gegen die Christen
auszuüben, und denselben aus mancherlei Weise zu schaden. Sie
thaten es um so ungescheuter, da sie wußten, daß die Anhänger Jesu
nicht gerne eine Klage an die heidnische Obrigkeit bringen wollten,
und daß nur zu oft, wenn dieses wirklich geschehe, zum Nachtheile
derselben entschieden werde. Iulitta war eine christliche Wittwe, und
besaß verschiedene Güter; ob unmittelbar bei der Stadt Cäsarea in
Kappadozien, oder in der nahe gelegenen Gegend, läßt sich nicht bc,-
stimmen. Mit christlicher Mäßigung genoß sie den zeitlichen Segen
Gottes, und theilte von demselben mit freigebiger Hand auch den
Nothlcidcnden und Dürftigen mit. Schon lange hatte einer ihrer
Nachbarn, ein Heide, der in großem Ansehen stand, gegen sie feind-
selige Gesinnung. Von ungerechter Habsucht getrieben, riß er von
den Gütern der christlichen Wittwe ein Stück nach dem andern an
sich, und hatte nichts Geringeres im Sinne, als sie nach und nach
durch ungerechte Gewalt um Alles zu bringen. Sie war das wehr-
Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes, Band 1
- Titel
- Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
- Untertitel
- Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes
- Band
- 1
- Autor
- Anton Mätzler
- Verlag
- Landshut Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 1840
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 9.8 x 16.9 cm
- Seiten
- 900
- Schlagwörter
- Kirche, Gott, Glaube, Religion
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen