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Am 26. September. 505
Tod. Staunen und Bestürzung befiel den Statthalter, der sich
durch das, was eben geschehen war, überzeugte, daß er nichts gegen
die Macht Christi vermöge. Auf Einrathen des Tcrentius schickte
er den Cyprianus und die Iustina nach Nikomedien zu dem Kai-
ser Diokletian, der das Urtheil der Enthauptung über sie aus-
sprach.
Als sie auf dem Richtplatze angekommen waren, wurde ihnen
auf ihre Bitte von dem Scharfrichter noch eine kurze Frist zum Ge-
bethe bewilliget. Voll Inbrunst flehten sie zu Gott um die Wohl-
fahrt der christlichen Kirche, und empfahlen ihre Seelen in seine
Hände. Cyprianus stellte seine Mitkämpferin Iustina vor sich hin,
damit sie zuerst den Todesstreich empfange, in der Besorgniß, daß
sie, wenn sie sein Blut fließen sehe, erschüttert werden möchte.
Schon war Iustina enthauptet, als Theognitus, ein Anverwandter
des Cyprianus herzukam, und diesem unter einem Strom von Thrä-
nen den Abschiedskuß gab. Nach dem heiligen Cyprianus wurde
auch dieser auf den Befehl eines Höflings, der zugegen war, ent-
hauptet.
Die Leichen der heiligen Märtyrer sollten den wilden Thieren
überlassen werden. Allein einige Gläubige nahmen sie heimlich weg,
brachten sie zu Schiffe, und umschifften sie nach Rom. Ohne
Gränzen ist die erbarmende Liebe Gottes gegen den reuigen Sün-
der! Der Tod Jesu ist das Unterpfand der Versöhnung des
dcrs mit Gott.
Die heilige Margaretha, Jungfrau und Martyrin.
(Am 20.
Die kirchliche Gedächtniß der heiligen Margarctha (andere nen-
nen sie Margaritha), ist nicht nur sehr alt, sondern auch in der
lateinischen Kirche sowohl, als in der griechischen sehr berühmt. Ei-
nige griechische Heiligenverzcichnisse legen ihr, zur besondern Auszeich-
nung, den Namen einer Erzmartyrin bei. Viele Kirchen waren vor
vielen Jahrhunderten schon auf ihren Namen eingeweiht. Mehrere
alte Meßbücher enthalten eine eigene Messe, und die Chorbücher ei«
gene Tagzeiten von ihr. Ihr Name kommt in den ältesten Lita-
neien vor, und ihr jährlicher Gcdächtnißtag wurde ehemals unter die
Festtage gezahlt.
Margarctha war die Tochter eines vornehmen heidnischen Götzen-
icrs, der Antyesius hieß, und zu Antiochien in Pissidien, wo er
Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes, Band 1
- Titel
- Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
- Untertitel
- Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes
- Band
- 1
- Autor
- Anton Mätzler
- Verlag
- Landshut Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 1840
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 9.8 x 16.9 cm
- Seiten
- 900
- Schlagwörter
- Kirche, Gott, Glaube, Religion
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen