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Am 11. Oktober. 531
aber die ewige Seligkeit nicht erlangt haben. Lieber wollte sie jen-
seits ewig leben, als dieses irdische Leben auf eine ohnehin nur kurze
Weile verlängern." —
„Christus ist mein Leben, und Sterben ist mein Gewinn."
St. Paul
M ä r t y r e r .
(Am I I . Oktober.)
Wir haben wenige Martcrgcschichten, welche so umständlich und
so zuverlässig sind, als die der heiligen TarachuZ, Probus und An-
dronicus. Nebst den Protokollen der gerichtlichen Verhöre, ist auch
der Bericht unverfälscht auf uns gekommen, welchen die Christen zu
Ikonium, als Augenzeugen dieses hcldenmüthigcn Marterthums an
die Kirchen in Pamphilien und Pissidien davon gegeben haben.
Tarachus, Probus und Andronicus wurden während der diokle-
tianischen Verfolgung zu Pompcjopolis (später Trajanopolis) ergrif-
fen, vor den Statthalter Maximus geführt, und als Christen ange-
geben. Der Statthalter befahl, daß sie nach Tarsus gebracht, und
dort ihm zum Verhöre vorgestellt werden sollen. Dieß geschah.
Zuerst wurde Tarachus verhört. Marimus fragte ihn um seinen
Namen, Herkommen und Stand. Tarachuö antwortete: „Ich bin
ein Christ. Von meinen Eltern habe ich den Namen Tarachus, und
bei dem Kriegsheere den Namen Viktor erhalten. Ich bin zu Clau-
diopolis, einer Stadt in Isaurien geboren, habe Kriegsdienste ge-
than, dieselben aber, weil ich ein Christ bin, verlassen. Bei dem
Feldherrn Publio habe ich um die Entlassung gebeten, und er hat
sie mir gegeben." Darauf sprach Maximus: »Berücksichtige dein
Alter. Gehorche den Befehlen der Kaiser, und ich werde dich eh-
renvoll auszeichnen. Opfere den Göttern, wie es auch die Fürsten
thun." „Sie stecken in einem argen Irrthume!" erwiederte Tara-
chus. Aufgebracht über diese Rede, rief der Statthalter den Scher-
gen zu: „Schlaget ihn in's Angesicht, weil er unsern Herrn des
Irrthums beschuldigt." Tarachus versetzte: „Ich sagte, daß sie im
Irrthume stecken, weil sie, wie andere Menschen fehlen können."
Der Statthalter fuhr fort, ihm zuzureden, daß er seines Alters
schonen, die Befehle der Kaiser befolgen, und opfern solle. Tara-
chus erwiederte: „Ich verehre meinen Gott. Ihm allein opfere ich,
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Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes, Band 1
- Titel
- Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
- Untertitel
- Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes
- Band
- 1
- Autor
- Anton Mätzler
- Verlag
- Landshut Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 1840
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 9.8 x 16.9 cm
- Seiten
- 900
- Schlagwörter
- Kirche, Gott, Glaube, Religion
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen