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Am 10. und 17. Jänner. 623
können uns auch bei ihnen erbaulich ergießen. Da ist dann der
Umgang mit solchen Menschen gut, und macht gut; denn der, von
hcm alles Gute kommt, ist in ihrer Mitte. „Wenn zwei, oder drei
in meinem Namen versammelt sind, so bin ich mitten unter ihnen,"
— verheißet Jesus Christus.
Die Heiligen: Paulus und Antonius, Einsiedler.
(Am IN. und 17. Jänner.)
Diese zwei Lcbensgcschichten werden hier miteinander verbunden^
damit nicht die Begebenheit von dem Lebensende des heiligen Pau-
lus in der Geschichte des heiligen Antonius »Viederholt werden müsse.
Was wir von dem heiligen Paulus wissen, verdanken wir dem
Kirchenlehrer Hieronymus, und eine vollständige Lebensgeschichte des
heiligen Antonius hat uns der große Athanasius hinterlassen, der
sein Freund und Zeitgenosse war. Das Zeugniß eines so einsichts-
vollen als redlichen Mannes ist gewiß über jede zweifelnde Einwen-
dung erhaben, weßwegcn man sich keineswegs scheuen darf, auch
das anzuführen, was von Vielen unserer Zeit belacht werden mag.
Paulus lebte in der ägyptischen Landschaft Unterthebais. Er war
der Sohn reicher christlicher Eltern, die ihn sorgfältig hatten erziehen
lassen. Mit schönen Anlagen geboren, machte er große Fortschritte
in ägyptischen und griechischen Wissenschaften. Er war fünfzehn
Jahre alt, als er seine Eltern verlor, deren Tod ihn in frühen,
gefährlichen Besitz großer Reichthümer setzte. Allein, da von Kind-
heit an sein Herz an Gott gehangen hatte, so wandelte er auch als
Jüngling vor Gott.
Zur Zeit der von Dezius verfügten Verfolgung war er zwei
oder drei und zwanzig Jahre alt. Er glaubte sich ihr entziehen zu
müssen, und lebte verborgen in einem kleinen Landhause, unfern von
einer geliebten Schwester, die, wie es scheint, seine einzige Verwandte
war. Hier er'suhr er, daß sein Schwager, in der Hoffnung, seine
Güter an sich zu reißen, ihn bei der Obrigkeit als einen Christen
angeben wolle, obschon seine Frau ihn mit Thränen von dem Ver-
rathe ihres Bruders abzuhalten suchte. Dieser Gefahr zu entgehen,
machte sich der Jüngling auf, nahm seinen Weg gegen Mittag, ging
in die Wüste von Oberthebais, um da in unwirthbarer Gegend un-
ter wilden Thieren eine Sicherheit zu suchen, welche weder die Ob-
rigkeit ihm gönnen wollte, noch sein Schwager. In dieser einsamen
Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes, Band 1
- Titel
- Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
- Untertitel
- Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes
- Band
- 1
- Autor
- Anton Mätzler
- Verlag
- Landshut Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 1840
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 9.8 x 16.9 cm
- Seiten
- 900
- Schlagwörter
- Kirche, Gott, Glaube, Religion
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen