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660 Der heilige Hilarius, Bischof und Bekenner.
gegen die Irrlehre der Arianer vertheidigen zu dürfen. Darauf
wollten es die Arianer nicht ankommen lassen; deßwegen ritthen sie
dem Constantius, daß er den Hilarius zu seiner Kirche zurückkehren
lasse, welches einige Zeit nachher wirklich geschah.
Auf seiner Rückreise kam Hilarius nach Mailand. Die Kirche
daselbst war in Spaltung. Seit beinahe zehn Jahren war dort
Bischof Auxentius, den im Jahre 355 die Irrgläubigen nach Ver-
bannung des heiligen Dionysius mit Gewalt zum Bischöfe eingesetzt
hatten. Er war eine vorzügliche Stütze der arianischen Partei.
Hilarius verweilte einige Zeit in Mailand, und erhielt die Gla'u:
bigen in der wahren katholischen Lehre. Aurentius sah sich verlas-
sen; seine Kirchen blieben unbcsucht; denn die Gläubigen vermieden
seine Kirchengemeinschaft. Eben war auch der Kaiser Valentinian
in Mailand zugegen. Aurentius ermangelte nicht bei demselben den
Hilarius anzuschwärzen, und Rechtgläubigkeit zu heucheln. Frcimü:
thig machte dieser den Kaiser aufmerksam auf die Tücke des argen
Mannes, erhielt aber den Befehl, die Stadt zu räumen. Jetzt
kehrte >,'r zu seiner Kirche nach Poiticrs zurück im Jahre 365 oder
366. Auf der Reise dahin ward ihm gesagt, daß auf der soge-
nannten Henneninscl, an der genuesischen Küste, unweit Albenga,
einc unzählige Menge Schlangen sich aufhalte, und die Insel unbe-
wohnbar mache. Vertrauend auf Gottes Beistand verfügte er sich
dahin. Durch sein Gebeth und durch das Zeichen des heiligen
Kreuzes ward die Insel auf wundervolle Weise von der Plage
befreit.
Unbeschreiblich war der Jubel, mit dem der gute Hirt von
seiner geliebten Hecrde in Poitiers empfangen wurde. Vier Jahre
hatten sie die Abwesenheit ihres geistlichen Vaters betrauert; jetzt
war er ihnen wieder zurückgegeben von Gott, zu dem sie unter hei-
ßen Thränen unablässig um ihn gefleht hatten. Hilarius hörte nicht
auf, zu frohlocken und zu danken, daß Gott seine Kirche bei der
reinen katholischen Lehre erhalten hatte. Er ward von Gott mit
der Wundergabe begnadigt, und setzte seine treue Hirtensorge uner-
müdct fort, bis zum Tode, der im Jahre 367 erfolgte.
Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes, Band 1
- Titel
- Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
- Untertitel
- Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes
- Band
- 1
- Autor
- Anton Mätzler
- Verlag
- Landshut Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 1840
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 9.8 x 16.9 cm
- Seiten
- 900
- Schlagwörter
- Kirche, Gott, Glaube, Religion
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen