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826 Der heilige Petrus Chrysologus, Erzbischof «.
wand, von dem jeder ein Stück als köstliches Andenken an den apo:
stolischen Mann haben wollte. Der Leichnam wurde einbalsamirt,
auf Kosten der Kaiserin mit einem kostbaren Anzüge bekleidet, in ei:
nen Sarg von Cypressenholz gelegt, und auf kaiserliche Kosten, un-
ter ehrenvoller Begleitung nach Frankreich abgeführt. Aller Orten
strömte das Volk zusammen, den Ueberresten des heiligen Germanus
fromme Verehrung zu bezeigen. Fünfzig Tage nach dem Tode kam
endlich die Leiche zu Auxerre an, wo sie zehn Tage öffentlich ausge-
setzt stand, und dann in der Kirche zum heiligen Mauritius, wo in
der Folge der Jahre die berühmte Abtei Sanct Germain war, bei:
gesetzt wurde.
z u R a v e n n a .
der in der Folge wegen des angenehmen Flusses der
Beredtsamkeit den Beinamen Chrysologus sGoldwort) erhalten hat,
wurde von angesehenen christlichen Eltern zu Imola, im Kirchen-
staate, geboren. Er war ein Knabe von sehr schöner Leibesgestalt,
der, was noch viel mehr ist, frühe die vortrefflichsten Geistesanlagen,
und die beste Gemüthsart zeigte. Bei sorgfältiger Erziehung und
gutem Unterrichte zeichnete er sich auch bald, vor Allen seines
sehr glänzend aus. Als Knabe schon zeigte er männlichen
und eine seltene Frömmigkeit. Sehr oft, besonders in den
lungsstunden, war er in der Kirche, vor dem Altare des
gen Märtyrers Cassianus zu finden, den er als seinen
lichen Patron zärtlich verehrte, und dessen Pflegkind er sich gerne
nennen ließ.
Der Bischof Cornelius ward aufmerksam auf die schönen Vor-
züge des jungen Petrus. Er nahm ihn unter seine besondere Auf-
sicht, und widmete seiner Ausbildung in der Wissenschaft des Heils,
und in der christlichen Vollkommenheit väterliche Sorge, in der Hoff-
nung , daß die Kirche an ihm einen ausgezeichneten Diener erhalten
wcrde. Petrus ward vom Cornelius zum ersten Diakon der Kirche
zu Imola bestellt. Er verwaltete seinen Dienst mit großer Treue,
leuchtete durch Weisheit, durch regen Tugendeifer, durch Sanftmuth
und Liebe, und durch die reinste Gottesfurcht in so hohem Grade
hervor, daß er die Bewunderung der Einheimischen und der Aus:
Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes, Band 1
- Titel
- Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
- Untertitel
- Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes
- Band
- 1
- Autor
- Anton Mätzler
- Verlag
- Landshut Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 1840
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 9.8 x 16.9 cm
- Seiten
- 900
- Schlagwörter
- Kirche, Gott, Glaube, Religion
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen