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830 Der heilige Leo der Große, Papst.
Christi ist, — Einigkeit der Jünger Christi im Glauben
und in Liebe, — das empfiehlt der Brief, den der heilige Petrus
Chrysologus an Eutyches schrieb, dessen Anfang und Ende hier ste:
hen soll: „Traurig las ich deinen traurigen Brief, und den Inhalt
deiner Schriften durchlief ich mit niedergeschlagenem Sinne; denn,
wie uns der Friede der Kirche, die Eintracht der Priester, und die
Ruhe des Volkes mit himmlischer Freude erfüllet, so betrübet und
schrecket uns aller Bruderzwist, besonders, wenn er aus solchen Ur:
fachen (wegen falscher Lehre) entsteht."
„ In Allem aber, ehrwürdiger Bruder! ermähnen wir dich, daß
du auf das, was der seligste Water zu Rom geschrieben hat, folg-
sam achtest; indem der heilige Petrus, der auf seinem eigenen Stuhle
noch lebet, und vorstehet, den Suchenden die Wahrheit des Glau:
bens zu erkennen gibt; denn wir dürfen aus Liebe zum Frieden,
und Glauben keinen Handel, außer mit Einstimmung des Bischofs
zu Rom anhören. Gott erhalte dich liebster, sehr geehrter Sohn
noch recht lange!"
heilige Leo der Große,
(Am II.
Von jeher hat die göttliche Vorsehung in drangvollen Zeiten
rweckt, welche als wohlthätige Lichter in der Finsterniß
leuchteten, und das Steuerruder im Sturme der Zeit mit kraftvoller
Weisheit führten. In die Zahl derselben gehört auch der Papst
Leo, welchem das Alterthum mit Recht den Namen „deZ Großen"
beigelegt hat. Er stammte ab aus Tuscien (dem heutigen Florenz)
und ward am Ende des vierten Jahrhunderts, wahrscheinlich zu
Rom geboren. Sein Vater, ein angesehener Mann, hieß Ouintia:
nus. Das, was er als Mann war, zeuget hinlänglich von seinen
vortrefflichen Gaben sowohl, als von der Ausbildung derselben durch
sorgfältige Erziehung, die er in der Jugend genossen hatte. Seine
auf uns gekommenen Schriften beweisen, daß er in den heiligen Bü-
chern nicht weniger, als in den schönen Wissenschaften seltene Kennt:
nisse erlangt habe. Er ward unter die niedere Geistlichkeit zu Rom
aufgenommen, und nicht lange nachher, weil er durch Weisheit und
Tugend, sowie durch seinen Amtseifer in hohem Grade hervorleuch:
tete, zum Erzdiakon derselben bestellt. Als solcher wurde er von
den Päpsten Colestinus und Sirtus, die ihn seiner glänzenden Ei-
Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes, Band 1
- Titel
- Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
- Untertitel
- Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes
- Band
- 1
- Autor
- Anton Mätzler
- Verlag
- Landshut Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 1840
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 9.8 x 16.9 cm
- Seiten
- 900
- Schlagwörter
- Kirche, Gott, Glaube, Religion
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen