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vom 25.01.2020, aktuelle Version,

Elektrizitätswerk Perg

Kraftwerk Kegelschmiede
Kraftwerksgebäude errichtet um 1910, laufend erweitert
Kraftwerksgebäude errichtet um 1910, laufend erweitert
Lage
Elektrizitätswerk Perg (Oberösterreich)
Elektrizitätswerk Perg
Koordinaten 48° 16′ 52″ N, 14° 39′ 9″ O
Land Österreich
Gewässer Naarn
Daten
Typ Laufwasserkraftwerk
Primärenergie Wasserkraft
Leistung 1,1 MW
Eigentümer Elektrizitätswerk Perg GmbH
Betriebsaufnahme 1910
Turbine 2 Francis-Turbinen
Website E-Werk Perg
Stand 2.4.2009
f2
Kraftwerk Aschermühle
Lage
Koordinaten 48° 18′ 27″ N, 14° 40′ 37″ O
Land Österreich
Gewässer Naarn
Daten
Typ Laufwasserkraftwerk
Primärenergie Wasserkraft
Leistung 50 kW
Eigentümer Elektrizitätswerk Perg GmbH
Betriebsaufnahme 1954
Turbine 1 Kaplan-Turbine
Website E-Werk Perg
Stand 2.4.2009
f2
Kraftwerk Toitschmühle
Lage
Koordinaten 48° 19′ 7″ N, 14° 41′ 20″ O
Land Österreich
Gewässer Naarn
Daten
Typ Laufwasserkraftwerk
Primärenergie Wasserkraft
Leistung 500 kW
Eigentümer Elektrizitätswerk Perg GmbH
Betriebsaufnahme 1978
Turbine 1 Francis-Turbine
Website E-Werk Perg
Stand 2.4.2009
f2
Kraftwerk Schartmühle
Lage
Koordinaten 48° 19′ 31″ N, 14° 41′ 35″ O
Land Österreich
Gewässer Naarn
Daten
Typ Laufwasserkraftwerk
Primärenergie Wasserkraft
Leistung 1 MW
Eigentümer Elektrizitätswerk Perg GmbH
Betriebsaufnahme 1985
Turbine 1 Francis-Turbine
Website E-Werk Perg
Stand 2.4.2009
f2
Blockheizkraftwerk Perg-Süd
BHKW Perg-Süd im Schul- und Freizeitzentrum
BHKW Perg-Süd im Schul- und Freizeitzentrum
Lage
Koordinaten 48° 14′ 24″ N, 14° 38′ 27″ O
Land Österreich
Daten
Primärenergie Erdgas
Leistung 920 KW elektrisch, 1200 KW thermisch
Eigentümer Elektrizitätswerk Perg GmbH
Betriebsaufnahme ca. 1999
Kessel Loos Gaskessel, 3000 KW
Feuerung Jenbacher 20 Zylinder Gasmotor
Website E-Werk Perg
Stand 2.4.2009
f2

Die im Besitz der Stadtgemeinde Perg befindliche Elektrizitätswerk Perg GmbH ist 1999 aus dem seit 1910 bestehenden Elektrizitätswerk der Stadtgemeinde Perg hervorgegangen.

Die Gesellschaft versorgt nach eigenen Angaben mit vier eigenen Kleinwasserkraftwerken an der Naarn und einem eigenen Blockheizkraftwerk im Perger Schul- und Freizeitzentrum über das eigene Leitungsnetz rund 6000 Kunden in der Stadtgemeinde Perg und in den angrenzenden Gemeinden mit jährlich 65 Millionen Kilowattstunden an eigener und zugekaufter Energie.

Zum Einzugsgebiet gehören das gesamte beziehungsweise der größer Teil der Gemeindegebiete von Allerheiligen, Münzbach, Perg und Windhaag, sowie Randgebiete der Gemeinden Arbing, Mauthausen, Naarn, Rechberg und Schwertberg.[1]

Geschichte

Es bestand zu Beginn des 20. Jahrhunderts bereits längere Zeit der Plan, die Wasserkraft der Naarn mit einem Elektrizitätswerk auszunützen. Ursprünglich sollte das Gefälle vor der Kuchelmühle benützt werden (1906). Der Bau verzögerte sich, bis die Marktgemeinde Perg beschloss, die Kegelschmiede zu diesem Zweck anzukaufen. Die Firma Siemens-Schuckert, Wien, errichtete das Elektrizitätswerk, das 220.000 Friedenskronen kostete. Ein Kabel führte den Strom in den Markt, wo drei Transformatorenhäuschen standen.

Ursprünglich war das Perger Elektrizitätswerk für 120 PS (88 kW) ausgelegt und versorgte den Markt Perg mit elektrischen Strom. Am 1. Jänner 1911 wurde in Perg die elektrische Straßenbeleuchtung in Betrieb genommen. Mit einer zweiten Turbine stieg die installierte Leistung auf 180 PS (132 kW). Erster Betriebsleiter war Franz Schroll († 1926).

Sukzessive wurden die benachbarten Gemeinden Weinzierl, Schwertberg, Pergkirchen, Altenburg, Windhaag bei Perg und Münzbach dem Stromnetz angeschlossen. Die Verbindungsleitung mit der Elektrizitäts- und Straßenbahngesellschaft in Linz ging im Jahre 1924 in Betrieb.

Das Werk erzeugte damals Dreiphasenwechselstrom mit einer Generatorspannung von 5 kV und einer Netzfrequenz von 50 Hz. Die einzeln angeschlossenen Transformatorenstationen transformierten die Generatorspannung auf 3 × 210/120 V, respektive 3 × 380/220 V. Nach Linz lieferte das Werk über einen Umformer mit einer Scheinleistung von 250 kVA elektrische Energie mit einer Spannung von 25 kV. Mit den Erträgen des Elektrizitätswerks konnte die Marktgemeinde Perg das zum Bau der Hauptschule Perg bei der Sparkasse Perg aufgenommene Darlehen bedienen.

Ab 1953 erfolgte der Ausbau des Elektrizitätswerkes mit einem Kostenaufwand von fast 9 Millionen Schilling. Die Finanzierung erfolgte durch Aufnahme eines ERP-Kredites in Höhe von 4 Millionen Schilling, eines Bankkredites in Höhe von 3 Millionen Schilling sowie durch Einsatz beträchtlicher Eigenmittel und hereingenommener Stromvorauszahlungen. Das E-Werk erhielt zwei neue Stromerzeugungsaggregate mit Dieselmotoren, um die Leistungsfähigkeit vor allem für den Winterbetrieb wesentlich zu erhöhen.

Die wirtschaftliche Entwicklung des Perger E-Werkes zeigen nachstehende Ziffern über den Stromverbrauch im eigenen Netz:

Stromverbrauch im eigenen Netz
Jahr Kilowattstunden
1933 950.000
1945 982.000
1955 1.760.000
1958 2.630.000
1968 6.515.000
2008 65.000.000

Regionale Energieversorgung

Die Elektrizitätswerk Perg GmbH verfügt 2009 über vier Laufwasserkraftwerke an der Naarn und ein Blockheizkraftwerk im Schul- und Freizeitzentrum von Perg. Für die Stromversorgung der 90 Quadratkilometer umfassenden Region mit rund 6000 Abnehmern und etwa 12000 Einwohnern wurden 90 Transformatorstationen errichtet.

Das Leitungsnetz umfasst ein Leitungsnetz von etwa 500 Kilometern Länge, davon 390 Kilometer Niederspannungsleitungen, der Rest ist Teil des Mittelspannungsnetzes. Zuletzt wurden auch Lichtwellenleiter verlegt.

Etwa ein Drittel der elektrischen Leistung kommt von den eigenen Kraftwerken, zwei Drittel müssen zugekauft werden. Es werden 17 Mitarbeiter beschäftigt.

Kleinwasserkraftwerke

Das am ursprünglichen Standort in der Kegelschmiede bereits 1909/10 errichtete und 1954 bis 1956 ausgebaute Kleinwasserkraftwerk verfügt heute über zwei Francis-Turbinen mit insgesamt 1,1 MW (810 PS) und drei Diesel-Notstromaggregate mit 2 MW (1.472 PS) und ein Jahresarbeitsvermögen von 8.013 MWh. Fallhöhe 75 m. 1991 bis 1996 wurden die Druckrohrleitung und die Elektrik erneuert.

In den Siebziger- und Achtzigerjahren des 20. Jahrhunderts wurden vom Elektrizitätswerk der Stadt Perg weitere Kleinwasserkraftwerke errichtet:

  • 1954 Standort Aschermühle, 1 Kaplanturbine mit 50 kW, (68 PS), Jahresarbeitsvermögen 250 MWh, Fallhöhe 2,7 m;, 1998 erfolgte eine Generalsanierung
  • 1978 Standort Toitschmühle, 1 Francisturbine mit 500 kW (680 PS), Jahresarbeitsvermögen 3.430 MWh, Fallhöhe 35 m;
  • 1985 Standort Schartmühle, 1 Francisturbine mit 1 MW (1.360 PS), Jahresarbeitsvermögen 5.664 MWh, Fallhöhe 47 m;

Blockheizkraftwerk

Ende der neunziger Jahre des 20. Jahrhunderts nahm das Elektrizitätswerk Perg das Blockheizkraftwerk Perg-Süd mit Kraft-Wärme-Kopplung im Freizeit- und Schulzentrum der Stadt Perg in Betrieb.

Elektrische und thermische Energie wird durch die Kopplung eines Gasmotors an einem Generator erzeugt. Der Generator setzt die Motorwellenleistung in elektrische Energie um. Die anfallende Abwärme des Motors und der Abgasleitung wird über Wärmetauscher entnommen und in die Heizzentrale geleitet.

Von der Heizanlage erfolgt die Weiterleitung der Wärme über ein wassergefülltes, erdverlegtes Nahwärmenetz zu den umliegenden öffentlichen Gebäuden. Das Nahwärmenetz besteht aus isolierten, erdverlegten Stahlrohrleitungen mit einer Länge von rund 650 m, wobei noch Erweiterungen möglich sind.

Zur Wärmespitzenabdeckung beziehungsweise zur Sicherstellung der Versorgung bei eventuellem Ausfall des Motors stehen ein Gaskessel und Pufferspeicher bereit. Durch die Stilllegung der Heizanlagen in öffentlichen Gebäuden und Beheizung durch das Blockheizkraftwerk wird eine wesentliche Reduktion der Umweltbelastung erreicht.

Die technischen Daten der Anlage:

Motor: 20 Zylinder Gasmotor, Fabrikat Jenbacher, Elektrische Leistung: 920 kW, Thermische Leistung: 1200 kW, Gaskessel: Fabrikat Loos, Thermische Leistung: 3000 kW, Pufferspeicher: 2 Stück je 41.000 l

Mit der Energie aus dem Blockheizkraftwerk werden Hallen- u. Freibad, HTL, HLW, Musikschule, Sporthalle, Hauptschule II, HAK, BORG und Polytechnische Schule beheizt.

Literatur

  • Florian Eibensteiner, Konrad Eibensteiner: Das Heimatbuch von Perg. Selbstverlag, Linz 1933.
  • Stadtgemeinde Perg (Hrsg.): Perg, Festschrift anlässlich der Stadterhebung 1969. Eigenverlag, Linz 1969.
  • Ortsreportage Perg. In: Bezirksrundschau. Nr. 15.. Perg 9. April 2009.

Einzelnachweise

  1. Versorgungsgebiet Elektrizitätswerk Perg@1@2Vorlage:Toter Link/www.ewerk-perg.at (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)   Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.