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Wiener Trompete#

Sondermarke#

Briefmarke, Wiener Trompete
© Österreichische Post

Wer kennt nicht den Triumphmarsch aus der Verdi-Oper „Aida“, in der eine Trompete so eindrucksvolle Fanfaren spielt? Wer bewundert nicht das Können von Louis Armstrong oder Miles Davis auf ebendiesem Instrument, die damit in der Jazzmusik so imposante Klänge produzierten?

Die Trompete gehört zu den Blechblasinstrumenten, die so genannt werden, weil sie aus Metall hergestellt sind. Innerhalb der Trompeten gibt es zwei Bauarten: Auf der vorliegenden Briefmarke ist eine Trompete abgebildet, wie sie in Österreich und Deutschland gebaut wird. Sie unterscheidet sich von den beispielsweise in den USA verwendeten Trompeten durch die Ventile. Erstere hat Drehventile, keine Périnet-Ventile, wie Pumpventile auch genannt werden. Zusätzlich werden die Ventilstöcke der Drehventile an einer anderen Stelle angebracht als jene der Périnet-Ventile, nämlich in anderer Entfernung zum Mundstück. Diese Positionierung sorgt ebenso wie die Ventilart selbst dafür, dass die Klangfarbe der heimischen und deutschen Trompeten eine andere ist als jene der Trompeten, die im Rest der Welt verwendet werden. Auch werden heimische Trompeten eher für klassische Musik, Périnet-Trompeten eher für Jazzmusik herangezogen. Die Ventile erfüllen eine wichtige Rolle beim Spielen: Durch das Drücken derselben werden beim Hineinblasen in das Instrument die Naturtöne um einen Halbton (beim zweiten Ventil), zwei Halbtöne (beim ersten Ventil) und drei Halbtöne (beim dritten Ventil) vertieft, denn sind die Ventile gedrückt, so muss die Schallwelle einen längeren Weg durch das Rohrstück zurücklegen als in Leerstellung.

Doch was ist nun das speziell Wienerische, wo doch auch in Deutschland eine Trompete mit Drehventilen erzeugt wird? Der Unterschied liegt weniger am Instrument als am Klangstil. Das „Institut für Wiener Klangstil“ spricht von einer spezifischen Art der Interpretation, „die sich bezüglich der stilistischen Ausführung und der klanglichen Präferenzen von internationalen Gepflogenheiten deutlich unterscheidet“. Dies ist wohl auf das besondere Traditionsbewusstsein der hiesigen Instrumentalisten zurückzuführen: Der Wiener Klangstil kam zustande, weil Wiener Musiker nicht gewillt waren, alle im 19. Jahrhundert aufkommenden Neuerungen in der Instrumentenbautechnik mitzumachen, die ein größeres Klangvolumen und leichtere Spielbarkeit bringen sollten – Wien war wie immer anders. Es geht also nicht allein darum, ob nun mit einer heimischen Trompete eine teiltonreichere oder teiltonärmere Klangfarbe erzeugt werden kann, ob die Trompete hier oder anderswo in der Welt heller oder dunkler klingt und ob weichere oder klarere, abruptere Tonverbindungen möglich sind – all das unterscheidet Trompeten im deutschsprachigen Raum allgemein von jenen anderer Herkunft. Darüber hinaus geht es vor allem um die Wiener Spieltradition und um Instrumentenbauer wie Lechner, Schagerl und Co, die von hiesigen Musikern bevorzugt werden.


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