Wir freuen uns über jede Rückmeldung. Ihre Botschaft geht vollkommen anonym nur an das Administrator Team. Danke fürs Mitmachen, das zur Verbesserung des Systems oder der Inhalte beitragen kann. ACHTUNG: Wir können an Sie nur eine Antwort senden, wenn Sie ihre Mail Adresse mitschicken, die wir sonst nicht kennen!

unbekannter Gast

Den Ortsnamen auf der Spur #

Viele Ortsbezeichnungen in Graz hatten früher eine ganz andere Bedeutung. Wir setzen unsere Spurensuche heute fort (Teil 2).#


Von Robert Engele mit freundlicher Genehmigung der Kleinen Zeitung


Jakominiplatz 1914
Jakominiplatz 1914: Auch damals war der Ende des 18. Jahrhunderts angelegte Platz schon Tram-Knoten.
Foto: © TRAMWAY-MUSEUM

Geidorf (3. Bezirk)#

Der Name leitet sich vom althochdeutschen Wort „Gai“ ab, das bedeutet „auf dem flachen Land“.

Harmsdorf#

Bedeutet „das Dorf des Hadmar“, erste urkundliche Erwähnung im Jahr 1165. Lange Zeit die nächste Siedlung im Süden von Graz, heute erinnert noch die Harmsdorfgasse im 6. Bezirk daran.

Idlhof#

Im Bereich Prankergasse/ Idlhofgasse (5. Bezirk) befand sich das auch in Vischers Schlösserbuch abgebildete Vorstadtschloss „Lidlhof“. „Idl“ bzw. „Lidl“ leitet sich vermutlich vom Personennamen Ludwig ab.

Jakomini (6. Bezirk)#

Caspar Edler von Jacomini ersteigerte 1784 die vor dem Eisernen Tor gelegenen Gründe des Glacis (freies Schussfeld vor dem Stadtgraben) und errichtete dort den „Neuhof“ – die Kernzelle des heutigen Jakominiplatzes – sowie eine ganze Vorstadt.

Karlau#

Ursprünglich der als Jagd- und Lustschloss errichtete Sommersitz von Erzherzog Karl II., der 1584 südlich der alten Vorstadt in den Auwäldern am rechten Murufer errichte wurde.

Liebenau (7. Bezirk)#

Die Ursprünge dieses Bezirks gehen auf dörfliche Siedlungen wie Vatersdorf (das heutige Liebenau), Engelsdorf, Neudorf und Murfeld zurück. Der Name „Liebenau“ wurde erst zu Beginn des 17. Jahrhunderts gebräuchlich und steht für „liebe Au“.

Mariatrost (11. Bezirk)#

Uraltes Siedlungsgebiet mit Spuren römerzeitlicher Einwohner. Die Landstraße am Mariatrosterbach entlang wurde erstmals 1478 als „Landstraße, dy man get gen Weiz“ genannt. Der Name „Mariatrost“ stammt von der weithin sichtbaren Basilika von 1713.

Neusitz#

An der östlichen Stadtgrenze liegt am Ursprung des Mariatrosterbachs die Gegend Neusitz, früher „Menschiezze“ genannt. Aber bereits 1390 hatte sich die Ortsbezeichnung „Neusecz“ durchgesetzt, die auf Weinbau schließen lässt.

Orpheum#

1898/99 als Variete- Theater an Stelle des alten Carolinenbades bzw. einer Bierhalle errichtet. Diese wiederum war auf dem Areal des ehemaligen St. Georgs-Pestfriedhofes gebaut worden. Die „Puntigamer Bierhalle“ wurde schon 1786 erwähnt und erlangte vor allem als Versammlungsort der sozialdemokratischen Arbeiterschaft und als Gründungsort des  „Grazer Bicycle Clubs“ im Jahr 1882 Berühmtheit.

Palmburg#

Auch „Schranzenegg“ genannt, ist am Ostfuß des Schloßbergs gelegen (Paulustorgasse 15) und wurde ab 1578 vom Hofkriegsrat Franz von Poppendorf vor der alten Stadtmauer errichtet. 1618 kam sie über den Bischof von Lavant an dessen Verwandten Martin von Palmburg.

Quergasse#

Die Verbindungsstraße von der Annenstraße zur Niesenbergergasse wurde kurz vor 1870 eröffnet.

Ragnitz#

Katastralgemeinde des Bezirks Ries, der Name wird vom slawischen Wort „raka“ abgeleitet, was soviel wie „Krebs“ bedeutet. Der Ragnitzbach war also ebenso ein Krebsbach wie der Kroisbach, der bloß die althochdeutsche Bezeichnung dafür widergibt.


--> 1. Teil (A - F)

--> 3. Teil (U - Z)



zur Übersicht
© "Damals in Graz", Dr. Robert Engele