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316 Wandmalereimaster. — Textilmnster.
3 — 5- Arabische Malereien aus der Moschee Kaitbay.(Prisse d'Avennes.
6. Arabische Wandmalerei aus der Moschee des Ibrahim Aga in
Kairo. (Hessemer.)
Textilmuster. (Textilmuster 178—179.)
Die künstlerische Bethätigung auf dem Textilgebiet ist eine der
allerälsteten und von der mannigfaltigsten Ait. Dem Verzieren
tierischer Häute durch Nähen und Sticken reiht sich die Musterung
geflochtener Matten durch Verwendung verschiedenfarbigen Materials
an, und hierauf folgen die verschiedenartigen Erzeugnisse der Weberei
und Wirkerei, verziert durch Anwendung gefärbten Garns, durch
Stickerei, durch Färben und Bedrucken, durch Pressung samintartiger
Flächen u. s. w. Fs liegt an der Vergänglichkeit des Materials, wenn
wir aus älteren Stilepochen beinahe keine Erzeugnisse der Webekunst
in unseren Museen finden und auf die Musterung derselben blofs aus
Beschreibungen und Abbildungen schliefsen können. Eine um so
reichlichere Auswahl stellen das Mittelalter, die Renaissance und der
Orient zur Anschauung.
Fs überschreitet den Rahmen der vorliegenden Publikation, eine
ausführliche Beschreibung der Textilindustrie in geschichtlicher und
technischer Hinsicht zu geben, und es sei auf die betrefTenden Spezial-
werke und Monographien verwiesen*). Was die formale Seite der
Sache anbelangt, so richtet sich die Verzierungsweise nach dem Zweck
und ändert sich mit der Auffassung der verschiedenen Stilepochen.
Neben rein geometrischen Mustern (Taf. 179. Fig. i u. 3) finden sich
organische Motive in geometrischem Rahmenwerk (Taf. 178. Fig. i u. 2,
Taf. 179. Fig. 4). Neben völlig centralen Anlagen (Taf. 179. Fig. i,
2 u. 3) finden sich Centraianlagen mit aufrechten Füllungen Taf. 178.
Fig. I u. 2). Neben symmetrischer, aufrechter Reihung und Streifung
(Taf. 178. Fig- 3) findet sich die unsymmetrische (Taf. 178. Fig. 4).
Neben dem Einstreuen stilisierter Blumen und Rosetten in den Grund
(Taf. 179. Fig. 9) finden sich naturalistische Motive wie das originelle
japanische Beispiel 7 auf Taf. 179 u. s. w. u. s. w. Als Haupt-
stilprinzip für mustergültige Beispiele aller Zeiten gilt das Femhalten
von Darstellungen in plastischem Sinne, von Perspektiven und Archi-
tekturen etc., welche dem Charakter des Flächenomaments wider-
sprechen, sowie eine richtige Verteilung der Massen, wodurch störende
Liniierungen und Leerheiten vermieden werden. Ein ebenso wichtiges
Moment wie die Zeichnung ist die Farbe, die in diesem Handbuche
nach seiner Veranlagung jedoch aufser Betracht bleiben muss.
Neben der Herstellung von Geweben zu Gewändern kirchlichen
•) Otto T. Schorn, Die TextUkunst. Leipzig.
Handbuch der Ornamentik
Zum Gebrauch für Musterzeichner, Architekten, Schulen und Gewerbetreibende sowie zum Studium im Allgemeinen
- Titel
- Handbuch der Ornamentik
- Untertitel
- Zum Gebrauch für Musterzeichner, Architekten, Schulen und Gewerbetreibende sowie zum Studium im Allgemeinen
- Herausgeber
- Franz Sales Meyer
- Ort
- Leipzig
- Datum
- 1937
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 9.6 x 15.7 cm
- Seiten
- 628
- Kategorie
- Kunst und Kultur