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session cinheben zu lassen. Gegen dieses gesetzwidrige Vorgeheii protestirte jedoch der Adel
auf dem Räkosfelder Reichstage (1504) in der stürmischesten Weise, verweigerte anßer dem
Cameralgewinn jede Abgabe, steifte sich darauf, daß, nachdem der Friede mit den Türken
ans sieben Jahre geschlossen war, ein Theil der Besatzungen der Grenzsestungen entlassen
werden könne, und wälzte die Last der Landesvertheidigung gauz ans die Kriegsbereitschaft
der höheren Geistlichkeit ab.
Damals schon war Johann Szapolyai, der jüngere Sohn des im Jahre 1499
verstorbenen Palatius, Erbe vou 72 Burgen, der Führer der Adelspartei, mit deren
Hilse er den Thron erklimmen wollte. Um dieses Ziel leichter zu erreichen, hielt er um die
Hand der zweijährigen Anna, Tochter des in schwerer Krankheit darniederliegenden
Königs, an (15)05). Ans die Zurückweisung antworteten Szapolyai und seine Partei
damit, daß die Stände auf dem noch in demselben Jahre zusammenbernfenen Räkosfelder
wählen. Alle Diejenigen, welche diesem Beschlusse zuwiderhandeln würden, sollten als
Feinde des Landes zu ewiger Knechtschaft vernrtheilt werden.
Maximilian betrachtete diesen Beschluß als Verletzung des Preßbnrger Vertrages
und schloß niit Wladislaw ein Abkommen, wonach Maximilians Enkel Ferdinand die
Tochter Wladislaws, Anna, oder ein später geborener Sohn Wladislaws die Enkelin
Maximilians, Maria, zu heiraten habe (23. März 1506). Hierauf überzog Maximilian
Ungarn mit Krieg, nahm Ödenbnrg und Preßburg ein und lagerte am 24. Juui vor
Eisenstadt. Nachdem aber Wladislaw einen männlichen Erben erhalten hatte (1. Juli),
schloß Maximilian Frieden mit den Abgesandten Wladislaws und gab, sein Erbrecht für
die Zukunft sich vorbehaltend, die eroberten Gebiete wieder heraus (19. Juli 1506).
Der bald darauf erfolgte Tod der Königin versetzte Wladislaw in tiefen Gram; in
seiner Melancholie kümmerte er sich noch viel weniger um die Angelegenheiten des Landes
als soust, seine einzige Sorge bestand darin, daß sein noch im Säuglingsalter stehender
Sohn gekrönt werde. Die Stünde willfahrten ihm unter der Bedingung, daß er seinen
minderjährigen Sohn weder der Vormundschaft des Kaisers Maximilian noch derjenigen
eines anderen fremden Herrschers anvertraue (4. Juui 1508).
Der ehrgeizige Szapolyai machte einen zweiten Versuch, die Hand der Prinzessin
Anna zu erlangen, erhielt aber nochmals einen abweisenden Bescheid (1510). Nach drei
Jahren, als seine Schwester Barbara schou auf dem polnischen Throne saß, verlangte
Namensunterschrift der Königin Anna. Reichstage sich in einem feierlichen Doenment
verpflichteten, für den Fall, daß Wladislaw
ohne Manueserbeu sterben sollte, mit Aus-
schluß aller fremden Thronprätendenten
nnr einen Eingebornen zum König zn
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Übersichtsband, Ungarn (1), Band 5
- Titel
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Untertitel
- Übersichtsband, Ungarn (1)
- Band
- 5
- Herausgeber
- Erzherzog Rudolf
- Verlag
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Ort
- Wien
- Datum
- 1888
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 16.41 x 22.5 cm
- Seiten
- 532
- Schlagwörter
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Kategorien
- Kronprinzenwerk deutsch