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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Übersichtsband, Ungarn (1), Band 5
Seite - 136 -
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186 session cinheben zu lassen. Gegen dieses gesetzwidrige Vorgeheii protestirte jedoch der Adel auf dem Räkosfelder Reichstage (1504) in der stürmischesten Weise, verweigerte anßer dem Cameralgewinn jede Abgabe, steifte sich darauf, daß, nachdem der Friede mit den Türken ans sieben Jahre geschlossen war, ein Theil der Besatzungen der Grenzsestungen entlassen werden könne, und wälzte die Last der Landesvertheidigung gauz ans die Kriegsbereitschaft der höheren Geistlichkeit ab. Damals schon war Johann Szapolyai, der jüngere Sohn des im Jahre 1499 verstorbenen Palatius, Erbe vou 72 Burgen, der Führer der Adelspartei, mit deren Hilse er den Thron erklimmen wollte. Um dieses Ziel leichter zu erreichen, hielt er um die Hand der zweijährigen Anna, Tochter des in schwerer Krankheit darniederliegenden Königs, an (15)05). Ans die Zurückweisung antworteten Szapolyai und seine Partei damit, daß die Stände auf dem noch in demselben Jahre zusammenbernfenen Räkosfelder wählen. Alle Diejenigen, welche diesem Beschlusse zuwiderhandeln würden, sollten als Feinde des Landes zu ewiger Knechtschaft vernrtheilt werden. Maximilian betrachtete diesen Beschluß als Verletzung des Preßbnrger Vertrages und schloß niit Wladislaw ein Abkommen, wonach Maximilians Enkel Ferdinand die Tochter Wladislaws, Anna, oder ein später geborener Sohn Wladislaws die Enkelin Maximilians, Maria, zu heiraten habe (23. März 1506). Hierauf überzog Maximilian Ungarn mit Krieg, nahm Ödenbnrg und Preßburg ein und lagerte am 24. Juui vor Eisenstadt. Nachdem aber Wladislaw einen männlichen Erben erhalten hatte (1. Juli), schloß Maximilian Frieden mit den Abgesandten Wladislaws und gab, sein Erbrecht für die Zukunft sich vorbehaltend, die eroberten Gebiete wieder heraus (19. Juli 1506). Der bald darauf erfolgte Tod der Königin versetzte Wladislaw in tiefen Gram; in seiner Melancholie kümmerte er sich noch viel weniger um die Angelegenheiten des Landes als soust, seine einzige Sorge bestand darin, daß sein noch im Säuglingsalter stehender Sohn gekrönt werde. Die Stünde willfahrten ihm unter der Bedingung, daß er seinen minderjährigen Sohn weder der Vormundschaft des Kaisers Maximilian noch derjenigen eines anderen fremden Herrschers anvertraue (4. Juui 1508). Der ehrgeizige Szapolyai machte einen zweiten Versuch, die Hand der Prinzessin Anna zu erlangen, erhielt aber nochmals einen abweisenden Bescheid (1510). Nach drei Jahren, als seine Schwester Barbara schou auf dem polnischen Throne saß, verlangte Namensunterschrift der Königin Anna. Reichstage sich in einem feierlichen Doenment verpflichteten, für den Fall, daß Wladislaw ohne Manueserbeu sterben sollte, mit Aus- schluß aller fremden Thronprätendenten nnr einen Eingebornen zum König zn
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Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild Übersichtsband, Ungarn (1), Band 5
Titel
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Untertitel
Übersichtsband, Ungarn (1)
Band
5
Herausgeber
Erzherzog Rudolf
Verlag
k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
Ort
Wien
Datum
1888
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
16.41 x 22.5 cm
Seiten
532
Schlagwörter
Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
Kategorien
Kronprinzenwerk deutsch
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