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schwefelhaltig sei. Diese Quellen aber liegen weit ab vom Schwnbenberg. Ein stärkerer
Beweis liegt darin, daß die Stadt früher längs des gegenwärtig gänzlich ausgetrockneten
Teuselgrabens große Mühlen besaß, die der vom Schwabenberg herabkommende Pauls -
bach trieb.
Dieser hat auch ein redendes Denkmal hinterlassen: jene Cisterne, welche Matthias
auf dem Schwabenberg anlegen ließ, um die Quellwässer zu sammeln. Sie ist ein massiver
Steiubau mit geschnitzten Säuleucapitäleu, spitzbogiger Thüre und einem Kleeblattfenster.
Der Stadtbrunnen (Königsbrunnen) auf dem Schwabenberge.
Die eiserne Thüre, die ins Innere führt, hat einen ungeheuren Schlüssel, den nur zwei
Mäuuer umdrehen können. Im Innern öffnet sich ein langer, mannshoher Gang, der
tief in die Flanke des Berges eindringt und durch sechzehn kleine Tunnels, welche
beiderseits in den Felsen getrieben sind, die Ouellwässer in ein gemeinsames Becken sammelt.
Aus diesem fließt das krystallklare Triukwasser unterirdisch in den „Königsbrunnen", von
wo es durch Eigendruck eine lange Röhrenlinie entlang bis in den Brunnen der tiefer
gelegenen Ofner Burg floß. Noch jetzt stößt man bei Straßenarbeiten oft auf die gebrannten
Thonröhren der corvinifchen Wasserleitung. In späteren Zeiten kamen bleierne uud
schließlich gußeiserne Röhren an ihre Stelle. Die Donau ist es, die jetzt den ganzen
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Ungarn (3), Band 12
- Titel
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Untertitel
- Ungarn (3)
- Band
- 12
- Herausgeber
- Erzherzog Rudolf
- Verlag
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Ort
- Wien
- Datum
- 1893
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 15.49 x 21.91 cm
- Seiten
- 626
- Schlagwörter
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Kategorien
- Kronprinzenwerk deutsch