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Mursa (Essek), Teutoburgium (Dalja), Sirmium (Mitrovica) und Singidunum (Belgrad).
Ein anderer Straßenzug verband Siscia mit Neviodunnm und hatte eine Abzweigung nach
Aqua Viva (Warazdin). Zwei Straßen führten nach der Provinz Dalmatien, und zwar
von Siscia und von Sirmium aus, welch letztere bei Marsonia (Brod) die Save übersetzte.
Wie wir aus vorhandenen Inschriften erfahren, waren die meisten dieser Straßen
mit Meilenzeigern und Brückenbauten versehen.
Der Übergang vom Barbarenthum zum Römerthum fand nnr allmälig statt. In der
Architektur, die bis dahin ganz unbekannt war,
verfolgte man italische Gesichtspunkte, in der
Scnlptnr, die, nach den vorhandenen Denkmalen
zu urtheilen, ziemlich häufig geübt wurde, konnten
es die einheimischen Künstler wohl zu keiner
Bedeutung bringen, denn sie wurden mit der
römischen Kunst erst bekannt, als diese bereits
ihrem Untergange entgegenging. Trotzdem gab es
in Sirmium angesehene Künstler, welche selbst die
Aufmerksamkeit der Kaiser auf sich lenkten, wie
es die Geschichte jener Bildhauer aus Sirmium
beweist, die von Kaiser Diocletian den Auftrag
erhielten, eine Statue Äskulaps anzufertigen, sich
aber, da sie Christen waren, weigerten, diesen
Anftrag auszuführen und deshalb am 8. November
294 den Märtyrertod erlitten.
Die wenigen vor der römischen Occupatio»
vorhandenen bedeutenderen Ansiedlnngen blühten
nach derselben rasch auf. Neben den beiden Haupt-
städten Segestica, von den Römern Siscia genannt,
und Sirmium entstanden viele neue, rasch gedeihende
Städte. Siscia war ursprünglich nur ein Dorf ohne geordnete Verfassung, neben dem sich
ein römisches Lager befand; als aber in der ersten Hälfte des l. Jahrhunderts die füd-
pannonischen Garnisonen an die mittlere Donau verlegt wurden, kam die civile An-
siedlnng mehr zur Geltung und wurde namentlich durch die Flavier und Septimins
Severus gefördert. Darum führte die Stadt auch die Ehrentitel Flavia Septimia.
Als städtische Oberhäupter sungirten Duumvirn. In der Stadt befanden sich die
Centralen wichtiger Verwaltnngsbranchen: das lobularium (Archiv) der Provinz,
die ^rea vispensntoris (Landesstnanzcasse), und auch der Corrector jenes Theiles von
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Buch Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kroatien und Slawonien, Band 24"
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Kroatien und Slawonien, Band 24
- Titel
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Untertitel
- Kroatien und Slawonien
- Band
- 24
- Herausgeber
- Erzherzog Rudolf
- Verlag
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Ort
- Wien
- Datum
- 1902
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 16.19 x 22.65 cm
- Seiten
- 630
- Schlagwörter
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Kategorien
- Kronprinzenwerk deutsch