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Banus Stephan fünf Heiligenbilder erwähnt, darunter eines ans Silber; es wird sich also
hier um byzantinische Jkonas gehandelt haben.
Die erste Nachricht von größerer kunsthistorischer Wichtigkeit bezieht sich auf das
Jahr 1060. Archidiaeouus Thomas von Spalato erzählt, der in diesem Jahre gewählte
Erzbischof Laurentius sei eifrig bestrebt gewesen, den Kirchenschatz zn vermehren. Zu diesem
Zweck habe er einen seiner Leute nach Antiochia geschickt, um dort die Goldschmiedekunst
zu erlernen. Als der Mann gut ausgebildet heimkehrte, ließ der Kirchenfürst von ihm zwei
große silberne Candelaber und
einige Handleuchter machen,
ferner habe dieser Goldschmied
in „vollendeter antiochischer
Bildhanerweise" noch einige
nicht näher beschriebene Kir-
chengeräthe verfertigt. Eine
Urkunde aus dein Jahre 1080
erwähnt den Erzbischof Lauren-
tius und unter vielen anderen
Leuten auch zwei Goldarbeiter,
Grubizo (Grubec) und dessen
Cousin Znra. Vielleicht ist es
einer vou diesen beiden, den
der Erzbischof nach Antiochien
geschickt hatte.
Nachrichten aus dieser
Zeit lassen erkennen, daß die
Sacriste: des Domes. ^
croatischen Länder damals reich
an Gold waren, was auch durch viele Funde von byzantinischen Goldmünzen allerorten
bestätigt wird.
Außer diesen Nachrichten hat sich aber auch eine ziemlich bedeutende Anzahl von
Denkmälern erhalten, die uns einen ganz klaren Überblick unserer Kunstübung im IX. und
X. Jahrhundert gewähren. Es gibt sowohl Basiliken, als auch Rundkirchen aus dieser Zeit.
Die schöne Basilika von Cattaro (Kotor) repräsentirt die Langbauten, während St. Donato
in Zara die Rundbauten der croatischen Länder zur Zeit ihrer politischen Unabhängigkeit
in charakteristischer Weise vertritt. Eine besonders häufig vorkommende Art von Bau-
werken aus dieser Zeit sind die sehr kleinen Votivkirchen, von denen sich mehrere erhalten
haben; auch die anderen Baudenkmäler erreichen an Größe nicht einmal die Ravennatischen,
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Buch Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild - Kroatien und Slawonien, Band 24"
Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
Kroatien und Slawonien, Band 24
- Titel
- Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild
- Untertitel
- Kroatien und Slawonien
- Band
- 24
- Herausgeber
- Erzherzog Rudolf
- Verlag
- k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alfred von Hölder
- Ort
- Wien
- Datum
- 1902
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 16.19 x 22.65 cm
- Seiten
- 630
- Schlagwörter
- Enzyklopädie, Kronländer, Österreich-Ungarn
- Kategorien
- Kronprinzenwerk deutsch