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Am 18. Oktober. I l l l
chien, von dem Apostel Paulus, der sein Unverwandter war, zum
Christenthume bekehrt. Nach der Bekehrung widmete er sich ganz
der Nachfolge und der Verbreitung des Evangeliums. Allen Kennt-
nissen, die er als Heide erworben hatte, gab er dadurch den höch-
sten Werth, daß er sie einzig nur zur größern Beförderung des
Reiches Gottes benutzte. Sein ganzes Leben und alle von Gott
ihm verliehenen Gaben widmete Lukas der christlichen Religion, die
er angenommen hatte. Er begnügte sich nicht mit einer bloß ober:
siächlichen Erkenntniß der Lehren des Christenthums, sondern bestrebte
sich, sowohl von Paulus, als auch von den übrigen Aposteln und
Jüngern des Herrn, die vollkommenste Erkenntniß des Heils zu er-
langen, und alles das zu erfahren, was der göttliche Lehrmeister
während seines Erdenlebens gesprochen, gethan und gelitten hatte.
Von seiner Bekehrung an hielt sich Lukas vorzüglich zu dem heiligen
Paulus, und war sein treuer Jünger und Freund, sein Reisegefährte,
und sein eifriger Mitarbeiter bei seiner apostolischen Amtsführung.
Er gesellte sich als Reisegefährte zu dem großen Wcltapostel, als
dieser von Barnabas im Jahre 51 sich getrennt hatte, und verließ
ihn nicht mehr. Er begleitete ihn nach Griechenland, ging mit ihm
von Troas nach Mazedonien, und durchwanderte mit ihm noch an-
dere Städte Griechenlands, wo sich ihre Arbeiten von Tag zu Tag
vermehrten, aber auch täglich gesegneter wurden. Paulus hatte bei-
nahe unausstehliche Drangsale und Gefahren auszustehen; mehrere
feiner Jünger hatten ihn deßwegen verlassen; Lukas aber blieb sein
beständiger Gefährte. Er kam mit ihm nach Jerusalem, verließ ihn
nicht während der zweijährigen Gefangenschaft in Cäsarea, und be-
gleitete ihn unter unzähligen Beschwerden und Leiden nach Rom.
Auch hier theilte er mit dem Apostel Arbeiten und Leiden, und wurde
ihm zum unaussprechlichen Troste während seiner Gefangenschaft.
Es ist sehr wahrscheinlich, daß der heilige Paulus mehrmal, beson-
ders während seines langen Aufenthaltes in Cäsarea und Rom, sei-
nen Gefährten Lukas mit apostolischen Sendungen beauftragt habe,
wovon sich indessen doch etwas Zuverlässiges und Umständliches nicht
angeben läßt.
Als die erste, zweijährige Gefangenschaft des heiligen Paulus
bald zu Ende ging, und alles so eingeleitet war, daß man sich sicher
einen guten Ausgang derselben, und die Freilassung des Apostcls
versprechen konnte, begab sich Lukas, ohne das Ende der Gefangen-
schaft des Paulus abzuwarten, wieder nach Asien und Mazedonien
zurück, entweder auf bestimmten Auftrag des Paulus, oder wegen
der Verfolgung der Juden in Rom wider ihn; oder endlich, weil
er verlangt wurde von den Gemeinden Mazedoniens, denen ei vor:
mals in den Jahren 53 bis 57 so getreu gedient hatte. Auch
ErNcr Band, 11
Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes, Band 1
- Titel
- Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
- Untertitel
- Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes
- Band
- 1
- Autor
- Anton Mätzler
- Verlag
- Landshut Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 1840
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 9.8 x 16.9 cm
- Seiten
- 900
- Schlagwörter
- Kirche, Gott, Glaube, Religion
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen