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Am 4. Jänner. 169
Zeit bei sich haben, im Geiste wahrscheinlich voraussehend, daß es
das letztemal seyn werde. Er rief denselben zu sich, nachdem er
einen Stellvertreter für die bischöfliche Amtsverwaltung nach Creta ge:
schickt hatte. Wir dürfen nicht zweifeln, daß der sorgfaltige Paulus
bei dieser Zusammenkunft seinem Schüler noch manche Erinnerung,
und viele väterliche Rathschlage gegeben haben werde, um seinen
Eifer für die Ehre des Gekreuzigten aufs Höchste zu entflammen.
Paulus suchte seinen Ruhm im Kreuze Christi, und auch nur da
sollten ihn seine Schüler finden wollen.
Titus sah seinen innigst geliebten Lehrer zu Nikopolis wirklich
zum Lctztcnmale. Er kehrte von da nach Crcta wieder zurück, ar-
beitete uncrmüdet an der Verbreitung des Evangeliums auf dieser,
und in den umliegenden Inseln; verwaltete mit rastloser Sorge sein
bischöfliches Amt, bis er endlich nach unzähligen Arbeiten und Leiden
in einem Alter von 94 Jahren sein Leben vollendete. —
Sein Leichnam wurde auf der Insel Creta begraben, und eS
soll gegenwärtig noch in der dortigen Hauptkirche sein Haupt ge«
zeigt und verehrt werden. —
Dnesimus,
Bischof und Schüler des heiligen
(Am 16.
Zu Kolossen, welches eine Stadt in Großphrygien, einer Pro-
vinz Kleinasiens, war, wohnte ein reicher und angesehener Bürger,
Philemon mit Namen. Er wurde von dem Apostel Paulus zum
Christenthum« bekehrt, und war einer der Ersten, der nebst seiner
Frau Appia zu Kolossen das Christenthum angenommen hatte. In
seinem Hause wurden die gottesdienstlichcn Versammlungen der neu-
bekehrten Christen gehalten, und er trug durch seine große Anhäng-
lichkeit an Jesus Christus, und durch seine thätige Liebe gegen die
Mitchristen zur Erbauung der neuen Christengemeinde, und zur Be-
förderung des Christenthums überhaupt sehr viel bei, weßwegen ihn
Paulus seinen geliebten Mitarbeiter nennt. Die vergänglichen Reich-
thümer hinderten den Philemon nicht, jene großen himmlischen Schätze
zu suchen, von welchen der Herr sagt: daß sie vom Roste nicht
verderbt, und von den Motten nicht gefressen werden; und das irdische
Ansehen blendete ihn nicht, daß er nicht die Vergänglichkeit desselben
erkannte, und desto eifriger nach dem wahren unvergänglichen Ruhme
des thätigen Glaubens, der vollkommenen Tugend und der seligen
Unsterblichkeit trachtete. Seine Reichthümer widmete er den Werken
Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes, Band 1
- Titel
- Legenden der Heiligen auf alle Tage des Jahres
- Untertitel
- Die Herrlichkeit der katholischen Kirche, dargestellt in den Lebensbeschriebungen der Heiligen Gottes
- Band
- 1
- Autor
- Anton Mätzler
- Verlag
- Landshut Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 1840
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 9.8 x 16.9 cm
- Seiten
- 900
- Schlagwörter
- Kirche, Gott, Glaube, Religion
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen