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Alexander Lernet-Holenia und Maria Charlotte Sweceny - Briefe 1938-1945
Seite - 27 -
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2.2 Bedeutung fürBiografieundWerk Runde des Ernst Polak69, wo er u.a. auf Alexander Inngraf, genannt „Blümerl“, traf,70 einenFreundLotteSwecenysund ihresBrudersWalter Stein. Dubrovic schildert den „Herrenhof“-Kreis allerdings vor allem als – nomen est omen – Herrenrunde; es mag also sein, dass die Begegnung zwischenLotteSwecenyundLernet-HoleniaüberdieVermittlungvon Lotte Swecenys im „Herrenhof“ verkehrenden männlichen Freundes- kreis71 zustandekam. Dort stach Lernet-Holenia hervor, wie der von ihm sichtlicheingenommeneChronist berichtet: Mit seiner schmalen, schlanken, hochgewachsenen Erscheinung, der lässig eleganten Kleidung, der strammen Haltung stander in schroffemKontrastzumDurchschnittdernervös-betriebsamenoder kontemplativ inGesprächeversunkenenTypen,diedas „Herrenhof“ bevölkerten:Ein „ritterlicherPoet“, ein „letzterKavalierundGrand- seigneur“hatte sich indiewildweidendeHerdewichtigtuerischer KaffeehausliteratenundJournalistenverirrt.72 Eine weitere Möglichkeit zur ersten Begegnung könnte das Landhaus Lotte und Walter Steins in Hochrotherd geboten haben.73 Dort, im west- lichen Wienerwald, verkehrten – vorwiegend an den Wochenenden – u.a. der Architekt Max Fellerer und seine Frau, die Bühnenbildnerin Erni Kniepert, Max Fellerers Bruder, der Rechtsanwalt Josef Fellerer und seine Frau Ike, der Arzt Alexander („Sándor“) Hartwich und seine Frau 69 Dubrovic: VeruntreuteGeschichte, S.50. 70 Zu Inngraf sieheS.224,Anm.zuBlümerl. 71 ZudenMitgliederndiesesKreises sieheweiteruntenS.47undKap. 6.6.3. 72 Dubrovic:VeruntreuteGeschichte, S.121.Weniger „grandseigneural“ empfandLernets Erscheinung – der ebenfalls im „Herrenhof“ verkehrende – Heimito von Doderer: „[...] er lümmelt sich in jedenSatz,deneinAnderer sagt,mittenhineinmitdenEllenbogen [...], undwosich ihmdieGefahrnähert, dassdieUnterhaltungkonventionelleoder bildungsmäßigeEbenenverlassen, in’sDefinitorischegeratenundfür ihnzurunwillkom- menenPrüfungwerdenkönnte,dortblödelt er sofort [...] undmitunteraufgeradezu gewaltsame Art“ (Heimito von Doderer: Commentarii 1957 bis 1966. Tagebücher aus dem Nachlass. Zweiter Band. Hrsg.v. Wendelin Schmidt-Dengler. München: Biederstein Verlag1986,S.210[11.12.1959]).Dernurein JahrältereDodererwiederumdürfte Lernetumdessen„eleganteSouveränität“beneidethaben: „Er [Lernet-Holenia,C.D.] strahlte die stumme und mühelose Sicherheit aus, daß ihm jede Dame verfallen würde (was sehroft stimmte), erkonnte jedeGesellschaftmithinreißendenErzählungen in seinenBannziehen[...]undsprühtevorWitzund Ironie,die sichauch–andersalsbei Doderer – häufig gegen ihn selbst richten konnte“ (Wolfgang Fleischer: Das verleugnete Leben.DieBiographiedesHeimito vonDoderer.Wien:Kremayr&Scheriau1996,S.398). 73 Zum Haus in Hochrotherd siehe ausführlich Kap.6.6.3. Bilder aus dem Archiv von Lotte Swecenys Nichte Barbara Netscher zeigen einige Mitglieder des Freundeskreises bei der „Jause“oderbeimLesen inHochrotherd (sieheAbb. 14und 15). 27
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Alexander Lernet-Holenia und Maria Charlotte Sweceny Briefe 1938-1945
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Titel
Alexander Lernet-Holenia und Maria Charlotte Sweceny
Untertitel
Briefe 1938-1945
Autor
Christopher Dietz
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2013
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-205-78887-4
Abmessungen
15.5 x 23.5 cm
Seiten
468
Kategorien
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