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Alexander Lernet-Holenia und Maria Charlotte Sweceny - Briefe 1938-1945
Seite - 28 -
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2 Einführung Trude,derbereits erwähnte InnenministeriumsbeamteAlexander Inn- graf sowiederArchitektHansA.Vetter.74 DassLernet-Holeniaallerdings zu „denengstenFreundendesHauses inHochrotherdzählte“,75 kann imNachhineinbezweifeltwerden:EsdürftewohldieVerbindung,dieer in den Jahren 1938 bis 1943 zur Hausherrin Lotte Sweceny pflegte, die einzige „enge“gewesensein–zumindest indiesenJahren. Fest steht, dass Lernet-Holenia am 15. Juli 1938 aus St.Wolfgang seinenvermutlicherstenBrief anLotteSwecenyschreibt –zumindest ist dieser Brief das früheste im Stein-Familienarchiv (im Weiteren: SteinFA) überlieferte Poststück zwischen den beiden. Lernet arbeitet an einem Roman,vermutlichdemTrauminRot; dieArbeit geht zähvoran.Wohl auf eine vorangegangene Frage Lottes Swecenys hin erklärt er ihr die Herkunft seinesNamensLernet, indemer seineFamilie väterlicherseits auf René I. von Anjou zurückführt. Auch von bevorstehenden Waffen- übungen istdieRedeunddavon,dass er, Lernet, ja eigentlichweniger Schriftsteller als vielmehr Soldat sei. Bereits in diesem ersten, an sich eherbelanglosenBrief klingen zwei zentraleThemen imLebenLernets an: die diffuse Konstruktion einer adeligen Herkunft und die Gering- schätzungdereigenenschriftstellerischenArbeit –Letzteredurchzieht auchdieBriefeanLotteSwecenywieein roterFaden. Dem Freund Carl Zuckmayer gegenüber hat Lernet-Holenia einmal behauptet: „Ich bin kein eigentlicher Briefschreiber, sonst würde ich Dir was Langes schreiben.“76 Es verwundert doch ein wenig, dass je- mand,derTausendevonBriefenhinterlassenhat, vonsichbehauptet, er sei „keineigentlicherBriefschreiber“.MancheFiguren inLernetsWerk habenebenfalls einzwiespältigesVerhältnis zumSchreibenundLesen von Briefen: „Denn einen wirklichen Brief schriebe man nur, wenn man sicher sei, daß er den Empfänger nie erreiche, oder daß der ihn zum mindestennicht läse“,77 sagt etwaGrafMaltravers; sowohl inDieAuf- 74 Im Übrigen war Lernet-Holenia bereits in Hochrotherd gewesen, als das Haus noch AnnaFreudgehörthatte, anlässlicheinerLesungThomasMannsnämlich (vgl.Rocˇek: DieneunLeben, S.200). 75 Dubrovic:VeruntreuteGeschichte, S.263.VorallemderHausherrWalterSteinpflegte eindistanziertes Verhältnis zumGeliebten seinerSchwester: Er sahdessen Nonchalance nicht gerne und forderte den häufig im Morgenmantel auftretenden Lernet mehr als einmalauf: „Du,Dichterfürst, ziehdichan!“ (MarkusF.Stein:PersönlicheMitteilungan denVerfasser [Tonbandprotokoll].Wien.16. Juli 2009). 76 Lernet-Holenia/Zuckmayer: Briefwechsel, S.28 (Brief vom3.März1934). 77 Alexander Lernet-Holenia: Die Auferstehung des Maltravers. In: Die Auferstehung des Maltravers. Die Abenteuer eines jungen Herrn in Polen. Ich war Jack Mortimer. Beide 28
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Alexander Lernet-Holenia und Maria Charlotte Sweceny Briefe 1938-1945
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Titel
Alexander Lernet-Holenia und Maria Charlotte Sweceny
Untertitel
Briefe 1938-1945
Autor
Christopher Dietz
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2013
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-205-78887-4
Abmessungen
15.5 x 23.5 cm
Seiten
468
Kategorien
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