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Alexander Lernet-Holenia und Maria Charlotte Sweceny - Briefe 1938-1945
Seite - 33 -
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2.2 Bedeutung fürBiografieundWerk 9. Jänner ist vielleicht einbißchen lang, aber manwird ja sehen u. es ist gut, daßmanwiederPlänemachenkann.90 Lotte Sweceny schlägt Lernet-Holenia vor, sie zu begleiten. Man ist nach wie vor per Sie; Lotte Swecenys Mann Otto ist mit Lernet-Holenia be- kanntundseineEhevonLiberalität –auch ineroticis –geprägt,91 von seinerSeitewirdkeinWiderstandgegendiesesVorhabenzuerwarten gewesen sein. Lernet-Holenia reagiert begeistert: „Ich führe schrecklich gerneam8. JännermitderMilwaukeeaufdieAmerikareise.Könnten Sie’smöglichmachen, sowäreesbezaubernd!“ (S.92)Eswurdemög- lich: Am 8. Januar 1939 schiffen sich die beiden in Hamburg auf der M.S. Milwaukee zu einer Kreuzfahrtnach Mittel- und Nordamerika ein; dennächstenüberliefertenBrief (Nr.14) schreibt Lernet-Holenianach seinerRückkehrvonderReiseausSt.Wolfgangdannbereits an „Liebe Lotte,meinHase“. Lernet-Holenias Biograf Roman Rocˇek hat einige Hinweise darauf zusammengetragen,dassLernet-HoleniadieseReiseauchalsMöglich- keit betrachtete, sich am Vorabend des Zweiten Weltkriegs aus dem DeutschenReichabzusetzen: ImGepäckhat er eineAbschrift desTraum in Rot, den er in Hollywood lancieren will,92 außerdem hätten sich, so Rocˇek, Freunde Lernet-Holenias ihm gegenüber dahin gehend ge- äußert.93 Lernet selbst hat in seinem autobiografischen Text mit dem bezeichnenden Titel „Ein Ariernachweis“ seine nicht erfolgte Emigration soerklärt: Lernet-Holenia wäre zwar mit der gleichen Ergebenheit in den Willen Gottes ein Nichtarier gewesen, mit der er ein Arier war, aus einer Art von Bequemlichkeitsgründen aber bekannte sich dieser Lernet-HoleniadennochzumAriertume.Hätteerallerdingsgewußt, welcheaußerordentlichenUnannehmlichkeiten ihmdadurch, ins- besondere auf militärischem Gebiet [...] erwachsen würden, er hättees sichvielleichtüberlegtundwäreemigriert. Soaber,weil 90 LotteSweceny:UndatiertesBriefkonzeptanAlexanderLernet-Holenia (SteinFA). 91 Vgl.Kap.6.6.2. 92 Rocˇek:DieneunLeben, S.216. 93 Annie Lifczis, Eduard von Hebra und Albrecht Joseph (vgl. ebd., S.388, FN 27). An Zuckmayer schriebLernetanlässlichvondessenEmigration: „BeklageDeinSchicksal nicht [...], ich beneide Dich darum. Du wirst die Welt sehen, deren Gesetz die Ver- wandlung ist, Du wirst in einer neuen Welt ein neuer Mensch sein. Verwandle Dich! VerwandleDich!Nur inderVerwandlung ist Leben“ (Zuckmayer:Alswär’s einStückvon mir, S.105). 33
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Alexander Lernet-Holenia und Maria Charlotte Sweceny Briefe 1938-1945
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Titel
Alexander Lernet-Holenia und Maria Charlotte Sweceny
Untertitel
Briefe 1938-1945
Autor
Christopher Dietz
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2013
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-205-78887-4
Abmessungen
15.5 x 23.5 cm
Seiten
468
Kategorien
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