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Alexander Lernet-Holenia und Maria Charlotte Sweceny - Briefe 1938-1945
Seite - 35 -
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2.2 Bedeutung fürBiografieundWerk NewYork,womanam14.Februar1939einläuft,wirdLernet-Holenia noch von seiner „langjährige[n] Freundin“ Lily Sporer erwartet.99 Es wärenicht untypisch fürLernet-Holenia,mehrere Beziehungenzur sel- ben Zeit geführt zu haben; wahrscheinlicher ist jedoch, dass er sich nachseinemNew-York-Aufenthalt vonderverarmtenEmigrantinLilyab- undLotteSwecenyendgültig zuwandte.Vielleichtnimmtdie (intime) BeziehungzwischenLotteSwecenyundLernet-Holeniaaberaucherst imFrühjahr1939–alsonachderReise– ihrenAuftakt.100 Zurück in der „Ostmark“ verlängern die beiden in Wien ihre Zweisam- keit offenbar bis in den April hinein, denn erst dann setzen die Briefe wieder ein (mit Brief Nr.14). Den Frühsommer 1939 verbringt Lotte Sweceny zumindest teilweise in St.Wolfgang; Ende Juli ist sie wieder in Wien. Am 23. Juli schreibt ihr Lernet-Holenia aus St.Wolfgang, er arbeiteamviertenKapitel einesRomansmitdemTitelDerDoppelgänger –hierbeihandeltes sichwohlumeine früheFassungdesviertenKapitels vonBeideSizilien, das inderEndfassungnachseinemProtagonisten„Ro- chonville“ benannt seinwird. In der Literatur zuLernet-Holenia wurde bisher davon ausgegangen, dass Lernet-Holenia – mit Ausnahme des früher entstandenen Kapitels „Silverstolpe“ – erst nach Mars im Widder, alsoabdemFrühjahr1940, anBeideSiziliengearbeitethabe.101 Lernet ist unruhig und traurig und bedauert Lotte Swecenys als zu frühempfundeneAbreise; jenewiederumhateineBulgarien-Reisevor- zubereiten, auf die sie sich um den 20. August herum – in Gesellschaft – begibt. Ihr Brief an Lernet-Holenia vom 20. August 1939 lässt vermuten, dassdiebeidennoch inWienvoneinanderAbschiednehmenkonnten, bevor dann die junge Beziehung in die Mühlen der Weltpolitik gerät: Am22.August verkündetHitlerdenOberbefehlshabern seineAbsicht, Polen anzugreifen, Codewort „Fall Weiß“. Das geheime Zusatzprotokoll des Hitler-Stalin-Pakts vom 23. August teilt Polen und das Baltikum zwi- schendemDeutschenReichundderSowjetunionauf;mit simulierten 99 Rocˇek:DieneunLeben, S.222. 100 Für diese Annahme sprechen der Brief Nr.14 vom April 1939, welcher der erste im SteinFAüberlieferte ist, indemdiebeidensichduzen, sowiederBriefNr.131vom14. Juni1942, indemLernet-Holeniaaufdrei Jahrezurückblickt, derenschöneSeitener Lotte Sweceny verdanke. Rocˇek hingegen ist – einmal mehr, ohne seine Aussage zu belegen – der Ansicht, Lotte sei bereits 1936 „Freundin Lernet-Holenias“ gewesen (ebd., S.164FN5). 101 UnterdemTitelDerDoppelgängererschienzwischenOktober1940undAugust1941 ein Vorabdruck von Beide Sizilien in der Wehrmacht (vgl. S.236, Anm. zu das 4te Kapitel des ,Doppelgängers‘). 35
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Alexander Lernet-Holenia und Maria Charlotte Sweceny Briefe 1938-1945
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Titel
Alexander Lernet-Holenia und Maria Charlotte Sweceny
Untertitel
Briefe 1938-1945
Autor
Christopher Dietz
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2013
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-205-78887-4
Abmessungen
15.5 x 23.5 cm
Seiten
468
Kategorien
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