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Alexander Lernet-Holenia und Maria Charlotte Sweceny - Briefe 1938-1945
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2.2 Bedeutung fürBiografieundWerk Begreiflich, dass seine Briefpartnerin anderer Ansicht war. In einem undatiertenKonzept,dassichdurchdenZusammenhangaufMitte/Ende September 1941 datieren lässt, schreibt Lotte Sweceny: „Mir aber mußt Du zubilligen, meinem Wunsch Dich in verhältnismäßiger Sicherheit zuwissen Ausdruckgebendarf [sic!].“ BriefkonzepteausdiesenTagen spiegeln den Schmerz und die Unsicherheit wider, die Lotte Sweceny empfundenhabenmuss: Mich bedrückt es, daß Du mir, da Du Dich dort ungut fühlst, mit einigemRechtvorwerfenkannst, ichhätteDichgehindert, das zu tun, was Du für richtig gehalten hast. Von mir auskonnte ich aber garnicht andershandeln.Gerade sowieDu,wennDumichnicht nachB.[erlin]kommen lässt.208 NeinwirklichNeni, ichwünschemir schon langenichtmehr,daß DuDeinenPosten inBerlinbehältst.Dich inSicherheit zuwissen, jadoch,man ist jameistens schwach,undglaubt es fürandere sein zu dürfen, so wie Du auch mich nicht nach Berlin Dich besuchen kommen ließest. [...] Lieber, ichmöchteganzvernünftigmitDir wegen des Wiedersehens sprechen. Ich glaube es tut Dir gut u. Du weißtesauch,mitDeinerArbeit alleinzusein füreineWeile. Ich hab’ es ja auch nicht so eilig. [...] ich bin immer gern bei Dir, auch wenn ichdabei garnichtbesonders fröhlich seinkann.209 „Ach Gott, mein Hase, wenn wir nur wirklich glücklich sein könnten. Denn bloß mit dem Unglück geht’s auf die Dauer auch nicht“, so Lernet am 3. Oktober (S.174). In der Zwischenzeit ist er zu seiner Erleich- terung beurlaubt und hält sich in St.Wolfgang auf, wo er, neben der Arbeit amDrehbuchandembereits erwähntenBismarck-FilmDieEnt- lassung, Zeit findet, „viele schöne Sachen“ (S.172) in das Manuskript vonBeideSizilienzuschreiben,bevorLotte ihnbesuchenkommtunddie beiden fastdenganzenOktober (inSt.WolfgangundWien)miteinander verbringen und ihre angeschlagene Beziehung pflegen können.210 Im Herbst und Winter 1941 arbeitet Lernet-Holenia viel an Beide Sizilien, „Es ist schonsehr sonderbar,daßmiralledieseDingepassieren. IchbinwohlderDichter mit einemder lächerlichstenSchicksale [...]“ (S.162) 208 UndatiertesKonzept (SteinFA). 209 Konzept vom1.Oktober1941(SteinFA). 210 „Mitten indemZeitmangelundseinerBesessenheitvondemnichtnachB.[erlin]müssen hatergesprächsweiseZartheitendiemichunendlich rühren“ (MariaCharlotteSweceny: Briefkonzeptan AlexanderHartwich [SteinFA]. o.O. [St. Wolfgang]. o.D. [Okt. 1941], ErgänzungenC.D.). 61
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Alexander Lernet-Holenia und Maria Charlotte Sweceny Briefe 1938-1945
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Titel
Alexander Lernet-Holenia und Maria Charlotte Sweceny
Untertitel
Briefe 1938-1945
Autor
Christopher Dietz
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2013
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-205-78887-4
Abmessungen
15.5 x 23.5 cm
Seiten
468
Kategorien
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